Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 154
(PDF, 112 MB)
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die Urchristen „die Mühle machen". Darum heißt es nun im Evangelium, wer
Jesus aufersteht und wiederkehrt, „so werden zwei mahlen an der Mühle, des
eine wird angenommen und der andere verworfen werden!" Mit anderen
Worten: Man .kann wohl geistige Übungen machen, aber nicht immer erfüllen
diese ihren Zweck! Wir müssen darum unterscheiden zwischen einer rein
suggestiven und einer spirituellen Wirkung jener Übung. Die erstere kann
kräftig sein, hat aber doch keinen Wert. Das Wort kann stark nachhallen im
Körper, insbesondere in den Handmitten, die Wirkung ist aber doch nicht die
gewünschte.

Für viele Forscher ist zweifellos das Phänomen mit dem Namen „Suggestion
" oder „Auto-Suggestion" völlig abgetan, sie vergessen aber, daß es Phänomene
gibt im geistigen Leben, die für den, der sie ausführt oder erlebt, absolute
und richtende Kraft besitzen. Gerade mit dem Wort „Suggestion" richtet
sich mancher der „Intellektuellen" selbst. Gewiß ist auch hier eine Grenze
zu ziehen. Nicht für jeden hat das Wort „Suggestion" eine verneinende Bedeutung
, aber im allgemeinen liebt man es doch, mit diesem Wort sich in eine
vornehme Reserve gegenüber allen tieferen ethischen und spirituellen Problemen
des Lebens zurückzuziehen. Die atheistischen und skeptischen Saduzäer sahen
in Jesus zweifellos nur einen Suggestor, aber gerade darin richteten
sie sich selbst! Wissen ist Gewissen und Erkenntnis Bekenntnis
!

In der mystischen Grußformel Jesu, mit der er wieder vor die
Jünger tritt nach seinem leiblichen Tode, liegt das Wieder-Erklingen des Arier-
Geheimnisses in der Seele der Menschheit. Ein Ton löst sich aus dem Innern
der Sonne und wird zur Grundnote eines neuen Lebens und Ei iebens für die
Jünger. Eine umwandelnde Kraft offenbart sich hier im Wort, im Gedanken.

„Tönend wird für Geistes-Ohren
Schon der neue Tag geboren"

köinten wir mit Faust bezeugen, wenn wir jene Grußformel mit der rechtes
Innigkeit und zugleich mit der geistigen Dynamik sprechen, die sie fordert.
Sie erweckt das Ich aus jahrtausendlangem Schlaf. Aber an wessen Seele greift

jener Ton?

Einmal erwacht aus tiefen Gründen des kosmischen Lebens die Stimme de*
Erzengels, der der Sonne vorsteht und ihre schaffende Intelligenz
verkörpert Und das ist nun der Sinn jenes ewigen Grundtons, der plötzlich in
der Sprache heraufklingt und wach wird. Im Menschen hat sich eine Taste
gelöst, die anschlägt auf den himmlischen Spieler, eine Membran geantwortet
auf die Urvibration alles kosmischen Lebens.*)

*) Michael ist Hebräisch: Mi-ha-el, d. h. „Mi ist gleich Gott", und da „mi"
„wer" bedeutet, so stellt es eine Frage: „Wer ist göttlich?" Der Sonnen-To»
(Om, Mi, Mim) gibt die Antwort. Der „Har-ma-his" (Hor-em-ihn) der Ägypter bedeutet
das Gleiche und war der Hüter des Sonnen-Geheimnisses!


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