Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 155
(PDF, 112 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1918/0159
Wer jene mystische Grußformel spricht und dabei, was das wichtigste ist,
an den Einklang und die Vereinigung mit dem unendlichen Geiste
(Hebr. Salam) denkt, der fühlt ein osmotisches Saugen und Hinaufgezogenwerden
in jenem Nachhall des M-Lautes. Immer deutlicher strömt ihm wie
durch eine übersinnliche Erkenntnis die Überzeugung einer nicht bloß geistigen,
sondern auch dynamischen Verbundenheit mit dem unendlichen Bewußtsein ein,
und je spiritueller er die Wirkung jener Gruß-Formel empfindet, um so deutlicher
offenbart sich ihm eine All-Anziehung geistiger Art, eine Liebe und zeugerische
Welle in jenem Laut.

Damit aber erwacht jene Kraft im Innern, welche uns zu ganz neuen Erkenntnissen
zu führen bestimmt ist. In jenem tönenden Nachhall steht 0as Ego
aus dem Grabe auf. Aber nicht wir wecken uns, sondern der Allgeist weckt uns
in diesem Laut aus tiefem Schlaf.

Die Wünschelrute.

Eine kritische Studie von Bahnarzt Dr. V o 11.

Im Kriege hat sich die Wünschelrute so vielfach bewährt, daß füglich nicht
mehr an ihr gezweifelt werden darf. Nach braver deutscher Art aber toben
noch immer die heftigsten Kämpfe um die theoretische Frage, was eigentlich die
Ursache der Bewegungen der Rute sei. Zwei Lager stehen sich feindlich gegenüber
. Der Deutsche Verband zur Klärung der Wünschelrutenfrage, dessen Wortführer
Graf Klinkowström in seinen etwas sehr zahlreichen Veröffentlichungen
sowie Dr Behme („Die Wünschelrute") sind, und auf der anderen Seite Prof.
Benedikt und seine Schule sowie der Verfasser.

Die letzteren nehmen an, daß jeder Körper eine Präzisionsmaschine sei,
deren Betriebskraft der Elektrizität irgendwie verwandt sei. Jeder Körper sei
daher in seinen Achsen heteropolor: vom Körper gehe ein Strom in die Rute und
mache diese empfindlich für die aus dem Erdreich kommenden Strahlungen, welche
dann die Ursache des Ausschlags seien.

Die Anschauung der Gegenpartei sieht in der Wünschelrute einen Fühlhebel
einer nervösen Erregung des Körpers. „Diese überträgt sich durch unwillkürliche
und unmerkliche Muskelaktion auf die im labilen Gleichgewicht gehaltene
Rute, die als Hebel wirkt und umschlägt, wobei der Rutengänger die
lebhafte Empfindung hat, daß diese Bewegung ganz ohne sein Zutun erfolgt."
(Klinkowström, „Neues von der Wünschelrute", 1918, S. 4.)

Zunächst stimmt der Ausdruck Hebel nicht. Der Hebel leistet oder löst
wenigstens eine Arbeit aus; die Rute aber wird bewegt, ähnlich wie der Zeiger
einer Uhr. Auch von einem labilen Gleichgewicht kann man nicht reden. Man
beachte nur die pfundschwere Prügelrute von Graefes oder gar die 730 Gr.
schwere Rute der Frau TschinkeL Diese müssen sogar sehr fest gehalten werden,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1918/0159