Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 236
(PDF, 112 MB)
Bibliographische Information
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keit mitgebracht. Etwa ein halbes Jahr später träumte mir, aber in völligem Schlafzustande
, doch so, daß ich wußte, der Traum hat mir etwas zu sagen: Ich wurde aufgestellt
und wußte, eine Kugel wird mich Im nächsten Augenblick durchbohren. Ich
fühlte auch,wie sie durch mich hindurchging und wunderte mich, wie man trotzdem
noch weiterleben könne. Und wieder trat dieselbe tagelange Traurigkeit ein. Dann
kam da^ Iahr 1904. Am 12. Februar erkrankte unser ältester, neun Iahre alter Iunge
plötzlich, ohne daß die Aerzte die Ursache zu finden vermochten (als er schon tot
war, erfuhren wir, daß er auf den Hinterkopf gefallen sei), obgleich alles auf ein Gehirnleiden
deutete. Am ersten Tage dachte ich nicht an Schlimmes. Am Abend des
nächsten Tages aber, als das Fieber bis 41 Grad stieg, flehte ich zu Gott, mir doch
das Kind nicht zu nehmen; „laß michs im Traum wissen, wie es ausgehn wird!" In
der folgenden Nacht sah ich meinen Mann, der zur selben Zeit an doppelseitiger
Lungenentzündung schwer krank lag, zur Tür hinausgehen. Ich ging auf einen großen
Platz mit drei andern Kindern. Wohl sah ich keine Gräber, aber an der irinern
Traurigkeit, mit der ich dort einen Kranz niederlegte, wußte ich, daß es der Friedhof
war. Am Morgen sagte ich zu meinem Manne: „Du wirst wieder gesund werden
und das Kind stirbt uns!" Acht Tage später sah ich den weiten Platz in Wirklichkeit,
als ich unsern Begräbnisplatz aussuchen ging; das Kind war am Abend vorher gestorben
. Eine dumpfe Verzweiflung packte mich. Den Tod des Kindes hätte ich
noch ertragen, aber das fruchtbare Leiden und der grauenvolle Tod bei Bewußtsein
marterten mich Tag und Nacht; ich gedachte des zweiten Traumes und wunderte
mich in der Tat, wie man bei sokhem Seelenleiden überhaupt noch leben könne. Damals
hatte ich vom Okkultismus und der Reinkarnationslehre noch nie etwas gehört.
Da war es wieder mein lieber Heimgegangener Vater, der mir Licht und Aufklärung
brachte. Ich fühlte bei wachem Zustande öfter seine Nähe und er sagte etwa folgendes:
„Was klagst du? Alles geschieht nach Gesetz und Recht! Als du damals jenes erste
Gesicht hattest, wurde die Seele deines Kindes bereits abgefordert, es wurde das
Todesurteil bestimmt. Zu derselben Zeit wurde dir Ersatz in dem Kleinen (geb. am
26. Dezember 1907), ihn will ich dir behüten.* Dieser aber hat eine im früheren Leben
begangene Schuld abgetragen, und nun folgte ein trauriges Geständnis. Da es eine
intime Familiengeschichte betrifft, mag ich sie dem Papier nicht anvertrauen. Immer
hatte ich mich schon gewundert, daß jene erste Vision mit der Zeugung des Jüngsten
zusammenfiel, das war eigentlich der Grund, weshalb ich den eigenartigen Ausführungen
Bedeutung beimaß und mich an die Erforschung der Tatsache heranwagte.
Darnach habe ich die Wahrheit der Sprüche verstanden: „Irret euch nicht, Gott läßt
sich nicht spotten" und: „Ich suche die Sünde der Väter heim!" Auch mein Karma
muß wohl belastet sein. Angeregt durch diese Erlebnisse wurde ich dann mit dein
Okkultismus bekannt. Er brachte mir eigentlich erst eine große Entlastung. Mit
großem Interesse las ich du Preis „Rätsel des Menschen" und Suryas „Moderne
Rosenkreuzer". Der Spiritismus ist mir eigentlich ein Rätsel geblieben; immer wieder
tritt die Entlarvung" der Medien ein. Ich frage mich immer wieder: Warum?

Über meine Mittler schalt. Bericht von F. H. Es ist in mir jederzeit das Gefühl
, die Empfindung, selbst wenn ich allein bin, daß dies doch nicht der Fall ist.
Und dies vermag einem wirklich das Gruseln einzuflößen. Außerdem, so auch heute
wieder, zeigte sich eine lästige Müdigkeit. Ich wehre mich so lange, wie nur möglich.
Dabei erhalten meine Augen stets einen sonderbar auffallenden Glanz, oft ist dieser
Zustand auch mit Frieren verbunden. In der Magengegend läßt sich, je nachdem,
entweder ein Kribbeln oder Druck oder Zusammenziehen wahrnehmen. Ich brauche
nur Fragen zu stellen — die Antwort bleibt nie aus. Wie oft passiert es
mir, daß ich unwillkürlich nach der Tür sehen muß, dabei auch jemanden eintrete»
sehe. Allerdings nicht etwa so, wie ich einen andern Gegenstand erblicke. Oft sind


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