Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 242
(PDF, 112 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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zu verhindern, welche allein eine wirkliche Kontrolle herstellen würden. Sie
sind unglücklich, wenn man ihnen beweist, daß eine Tat, die sie einem Geist
zuschreiben, ganz einfach das Resultat einer Betrügerei oder eine Autosuggestion
der Anwesenden oder auch die Folge einer supranormalen Fähigkeit des Mediums
ist. Die AntiSpiritisten machen es ebenso. Zum größten Teil dem
Materlaiismus und Atheismus huldigend, denken sie, ob mit Recht oder Unrecht
, daß es um ihre Lieblingsideen geschehen sei, wenn festgestellt würde,
daß etwas vom Menschen nadi dem Tode übrig bleibt. Sie sehen im Triumphe
des Spiritismus das Grab der Wissenschaft, die Rückkehr zum Aberglauben
der Alten und sie wehren sich mti aller Kraft, um ein solches Unglück zu
verhüten. Sie weigern sich auch hartnäckig, die sog. spiritistischen Tatsachen
ernst zu nehmen; diese Dinge sind für sie a priori unwahrscheinlich, unmöglich,
also falsch. Man kann die Naivität der Gelehrten nicht genug beklagen, die
es nicht wagen, jene Tatsachen zu studieren, und kann ihre Furchtsamkeit
nicht genug tadeln. Wenn sie aber trotz aller wohlgemeinten Mahnungen bei
ihn er Meinung verharren, dann kann man dies nur einer bedauerlichen geistigen
Verirrung zuschreiben. Im Grunde genommen ist der Geist der AntiSpiritisten
derselbe wie jener Gelehrten, welche die wunderbaren Entdeckungen Pasteurs
anzunehmen sich weigerten unter dem Vorwande, daß diese Entdeckungen der
Lehre von der spontanen Zeugung widersprechen und so den Anhängern des
Glaubens an einen übernatürlichen Ursprung des Lebens nur Waffen in die
Hand liefern würden. Es ist auch der Geist jener Theologen, welche mit
mißtrauischem Auge auf die Forschungen der Geologen und Historiker blicken,
weil sie fürchten, daraus Schlüsse entstehen zu sehen, die den biblischen Erzählungen
widersprechen."

Der genannte Verfasser führt des weiteren aus, daß der Einwurf, es sei
unmöglich, an ein methodisches Studium dieser Tatsachen heranzutreten, ohne
sich vorher für eine oder die andere Lehre entschieden zu haben, auf Irrtum
beruhe. In der wissenschaftlichen Experimentalforschung gibt es keine Doktrinen
, es gibt nur Hypothesen, welche man provisorisch annimmt um dann zu
sehen, in wie weit sie es ermöglichen, in dem Labyrinth der Phänomene sich
zurecht zu finden. Von diesem Standpunkt aus wird der Gelehrte auch die
Geisterhypothese in Betracht ziehen, genau so wie alle anderen Hypothesen, wenn
die Beobachtung der Tatsachen sie ihm nahelegt. Er braucht sie deshalb nicht
als endgültig und absolut anzusehen.

Es ist aber nicht zu leugnen, daß diese Hypothese sich uns vor allem
durch die spiritistischen Tatsachen aufdrängt. „Sie wird uns nicht nur auf
indirekte Weise nahegelegt durch den Charakter und die begleitenden Umstände
, sondern auch direkt, wenn uns die unbekannte, sich mit Intelligenz
manifestierende Kraft erklärt, ein Geist zu sein, sehr oft der Geist einer Persönlichkeit
, deren Namen und Lebensgeschichte wir kennen. Hierin unterscheiden
sich auch die spiritistischen Fälle von Erscheinungen, welche einer


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