Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 243
(PDF, 112 MB)
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anderen Klasse angehören, wie Suggestion, Hypnotismus, animalischer Magne-»
tismus usw."

In seinem Buche: „La Psychologie inconnue" sagt Boirac u. a,: „Alle
diese Tatsachen*) zeigen zwei charakteristische Eigenschaften, welche man bei
anderen nicht findet; 1. im wesentlichen spontan zu sein, und 2. wenigstens
hypothetisch (fiktiv) den Eindruck der Mitwirkung von Persönlichkeiten zw
erwecken, welche als verschieden von allen Anwesenden erscheinen."

Zum ersten Punkt ist zu bemerken, daß diese Phänomene zum Unterschied
von den Erscheinungen des Hypnotismus, der Suggestion und des Animal-
Magnetismus nicht beliebig durch Experimente (im eigentlichen Sinne des

Wortes) hervorgerufen werden können. Es ist ganz unzutreffend, daß man den
Versuchen zur Beobachtung solcher Phänomene den Namen „Experiment" beilegt
. „Eine der merkwürdigsten Eigenschaften der psychischen Phänomene",
sagt Maxwell, „ist ihre offensichtliche Unabhängigkeit Die Versuche leiten uns:
sie selbst aber lassen sich nicht leicht dirigieren. Man möchte oftmals glauben,
daß sie einem andern Willen als dem der Anwesenden gehorchen". Und derselbe
Autor warnt vor dem Irrtum, anzunehmen, daß die psychischen Phänomene
beliebig zu beobachten sind. „Immer", sagt er, „wenn eine bezahlte
Person regelmäßige Sitzungen gibt, Ist 10 gegen 1 zu wetten, daß man einer
Betrügerei ausgesetzt ist. Wenn eine Eigenschaft aller dieser anormalen Phänomene
für mich sicher steht, so ist es ihre offenbare Unregelmäßigkeit. Ich habe
mit unterrichteten Medien experimentiert, welche selbst sorgsam für exakte Forschimg
bedacht waren. Ich habe zahlreiche Versuche mit ihnen gemacht und
habe erfahren, daß oft ganze Wochen vergingen, ohne eine gute Sitzung, und
ein anderes Mal war die Kraft so reichlich vorhanden, daß die Phänomene sich
entwickelten ohne eigentliche Sitzung".

Was den zweiten Punkt betrifft, so ist er eng mit dem ersteh verbunden.
Die Tatsachen zwingen allen, welche sie beobachten, die Hypothese auf, daß
es sich um unsichtbare Persönlichkeiten handelt, welche, verschieden von Medium
und der Anwesenden, an der Erzeugung der Phänomene beteiligt sind.
Mit anderen Worten, sie scheinen selbst eine Persönlichkeit zu besitzen, ja noch
mehr, sie geben sich %o und behaupten auch, wirklich eine eigene Personalität
zu sein. Ob dies nun Illusion oder Wirklichkeit, ob diese Ansicht wahr oder falsch
ist, hierüber können die Meinungen geteilt sein, und sie sind es. Daß aber die
Sache jenen Anschein trägt und daß jene Meinung vorhanden und charakteristisch
ist für alle diese Phänomene, darüber sind sich alle Beobachter einig. Maxwell
sagt: „Es ist eine der merkwürdigsten Tatsachen, welche uns in den sogenannten
psychischen Experimenten entgegentritt, daß die sich manifestierende Kraft
in gewissem Maße intelligent zu sein scheint .... Gemeinhin werden die
Manifestationen einem bekannten oder unbekannten Verstorbenen zugeschrieben."

Aber noch mehr. Welche Ansicht man auch über den Wert der Hypo-

) Nämlich die sog. spiritistischen.

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