Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 252
(PDF, 112 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1918/0256
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1915 davon berichtet, daß ein in Frankreich gefallener Oberst zur Sterbezeit
seiner Frau am Rhein erschienen ist.

Einige Jahre vorher wurde von einer ähnlichen Begebenheit von einem in
Deutsch-Südwestafrika gefallenen Offizier erzählt, welcher seinen zwei Freunden
in Landshut oder sonstwo zur Sterbezeit wie lebend erschienen ist.

Ich habe Näheres von der eigenen Mutter und Schwägerin eines der Beteiligten
am Tegernsee im Jahr 1915 erfahren und aufgezeichnet.

Es ist etwas ganz Selbstverständliches, daß das Volk an die Ahnungen
und Ankündigungen bei eintretenden Sterbefällen glaubt. Beispiele über diese
Todesahnungen gibt es ja massenhaft. Ich unterlasse es, im Rahmen dieser kurzen
Ausführung hierüber Beispiele zu bringen; in meinem Werk geschieht es
ausführlicher.

Aber ebenso selbstverständlich ist, daß auch den Tieren die Fäihgkeit
innewohnt, ihren Tod und den ihrer menschlichen Freunde voraus zu empfinden
und voraus zu künden. Auch hierüber gibt es massenhafte Beispiele; ich unterlasse
es ebenfalls vorerst solche anzuführen und verweise ebenfalls auf mein Werk.

Ob diese Kraft der Verstand oder eine von ihm ganz unabhängige Seele
ist, mag zunächst unentschieden bleiben.

Garieiiwirtschaftsbesuch.

Das dritte Traumerlebnis beweist, daß außer dem Verstand noch andere
Kräfte im Menschen tätig sind. Es ist wohl zweifellos, daß der Verstand nur
tätig ist mit vollen wachen Sinnen; man bezeichnet auch zutreffend einen
Menschen, welcher plötzlich aus dem Schlaf geweckt wird und noch nicht voll
er wacht ist, mit geistesabwesend oder schlaftrunken. Mit einem solchen Menschen
ist nichts zu machen; er ist gewissermaßen noch gar nicht anwesend, er ist es
bloß dem Körper nach; aber mit dem Körper verhandelt niemand, der ist nur
Werkzeug des Verstandes oder der Seele.

Verstandesmäßig hatte ich nicht den geringsten Anlaß, die Gartenwirtschaft
in Amberg zu Besuchszwecken kennen zu lernen; für derartige Besuche gab es
eine Menge anderer Gartenwirtschaften. Aber gleichwohl ist mir im Traum
eine bestimmte Gartenwirtschaft erschienen, und zwar gerade diejenige, welche
ich mit meiner Hausfrau und verschiedenen andern Personen als erste in meiner
Studentenzeit besuchte. Der Traum zeigte mir aber nicht nur eine Gegend,
sondern auch ein Ereignis, eine Unterhaltung mit darauf folgender Bruderschaft.

Für meinen Verstand lag nicht der geringste Anlaß vor, dieses zukünftige
Ereignis als bevorstehend zu erkennen. Es ergab sich auch kein Anhaltspunkt
dafür, um dieses Ereignis als möglich anzunehmen; also gibt es in uns noch
etwas mehr, welches für sich allein ohne Rücksicht auf unsern Verstand wirksam
ist.

Die Gelehrten sprechen vom Unterbewußtsein, von der Tätigkeit des kleine»
Gehirns, den Nerven und Ganglien usw.; ganz besonders zeigt sich diese mensck-
iicfte Fähigkeit in den hypnotischen Übungen.


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