Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 255
(PDF, 112 MB)
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255 —

schlossene Türen und Mauern durchgedrungen ist. Das wäre dann der Leib der
menschlichen Seele.

An mir selbst hatte ich meines Wissens zweimal in meinem Leben die Beobachtung
eines Heraustretens eines durchsichtigen Leibes aus meinem Körper
gemacht, und zwar erstmals etwa 1880 in Amberg, als ich wegen Diphterie das
zweite Mal schwerkrank zu Bette lag, und vielleicht 1907 in Weiden, wo ich
ebenfalls ziemlich krank zu sein schien. Damals machte ich wahrscheinlich im
Fieber die Beobachtung, als ob neben mir ich selbst noch liege, aber fein
und durchsichtig. Ich bemühte mich, im Bett etwas wegzurücken, damit ich
ihn nicht drückte. Eine diesbezügliche Bemerkung schien ich damals zu meiner
Frau gemacht zu haben, welche mich nicht verstand. Auf ihre Bemerkung
kam ich dann wieder zu mir und vom Thema ab. Mein zweites Ich schien
einen durchsichtigen Leib von weißer und rosa Farbe zu haben, etwa wie
ein Christus gemalt sein mag, dem man einen durchgeistigten Leib gibt.

Hierher gehörig mag auch das Doppelgänger wc sen sein. Von mir selbst
wurde in München erzählt, daß man mich gesehen hat mit dem eigentümlichen
Gang und Gebaren; z. B. trug ich den Überzieher umhängend und vorn mit
beiden Händen zusammenfassend. Ich habe irgendwo einmal eine Bildsäule mit
gleichem Tragen gesehen; ich glaub?, es war dies vom Kriegsminister Roon.
Ich selbst habe einmal zufälligerweise diesen Doppelgänger in München bei
der Universität gesehen und sehr täusfhend gefunden.

Auch in Weiden sollte mein Doppelgänger gewesen sein; ich habe aber
hierüber keine Beobachtung gemacht.

Bekannt ist auch die auf den ersten Blick entstehende Sympathie und
Antipathie, Anziehung und Abstoßung; insbesondere sind Kinder hierin die
feinfühligsten Menschen. Diese Eigenschaften mögen sich aus den beiderseits
übereinstimmenden oder widerstrebenden Ausstrahlungen elektrischer und magnetischer
Kräfte erklären. Diese Ausstrahlungen sind gewöhnlich ein Erzeugnis
der Gemütsverfassung eines Menschen, also weniger des Verstandes als des
Gemütes, der Seele

In dem geschilderten Traumerlebnis hat mir eine Kraft eine Warnung oder
Aufmunterung gegeben, für meine Zukunft zu sorgen durch Heirat mit dem
bekannten Fräulein. Diese Kraft hat also etwas gewußt, was mir mein Verstand
nochJ lange nicht sagen konnte und was mir meine Erfahrung erst nach 30
Jahren zeigen konnte. Diese Kraft ist in mir selbst, sie ist unmöglich der Verstand
.

Sprich!

Das 8. Traumerlebnis bringt mir wieder eine Anweisung zu meinem Verhalten
für ein bestimmtes Ereignis. Ich gebe zu, ich habe auf der Universität
zum Zwecke von Reisen in die betreffenden Länder Englisch, Italienisch und
Spanisch usw. gelernt, bin aber niemals auf die Sprachfeinheiten gekommen, wie
sie durch die Träume zum Ausdruck gebracht worden sind; also ich hatte keine
Ahnung von einem altspanischen Imperativ: „sprich!" — Im übrigen habe ich
meines Wissens das Englische und Spanische erst nach 1886 zu lernen begonnen.


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