Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 295
(PDF, 112 MB)
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sches Wesen, eine Idee und eine Zahl. Diese Buchstaben kombinieren
heißt die Gesetze oder die wesentlichen Prinzipien der Schöpfung
erkennen.

Dieses System von 22 Buchstaben, die der göttlichen Trinität, den
12 Zeichen des Tierkreises und den 7 Planeten entsprechen
(3—12—7—22), entwickelt sich in 10 Kategorien, die die 10 Sephirot
sind. Dieses System, mit dem die Lehren des Pythagoras vielfach Verwandtschaft
zeigen, hat Eliphas Levi in treffender Weise charakterisiert.

Wir zitieren hier nur die Meister der Wissenschaft, weil es uns
nicht erlaubt ist, mehr als einige a 11 gemeine Grundsätze
zu geben; wir wollen nur einen Überblick über diese Wissenschaft geben,
die viel schwieriger und komplizierter ist, als man gewöhnlich glaubt.

Als Beweis mögen die folgenden Zeilen dienen, die wir einem der bedeutendsten
neueren Kabbalisten entlehnen: „Es gibt zwei Arten der Kab-
bala und ich muß mit besonderem Nachdruck auf den Unterschied zwischen
ihnen verweisen.

Die eine, die Kabbala des Buchstabens, ist die, die alle Philologen kennen
, die manche analysiert und klassifiziert haben. Sie ist es, die mit ihrem
Anschein von Präzision und Mathematik manchen verblüfft, die sich noch %
nach dem Tode der wahren Wissenschaft erhält, während diese einem Gerippe
gleicht, das unter dem furchtbaren Wust der talmudistischen Studien begraben
ist.

Es gibt keinen Rabbiner, so unwissend er auch sein mag, der nicht einige
Brocken davon kennen würde, von dieser Kabbala, die sich auf Zaubertalismanen
befindet, auf den Pergamentamuletten der Juden usw.

Diese Kabbala hatte ein wirkliches Leben nur durch die Ideen,
die sie zum Ausdruck brachte, und von Alters her, zur Zeit der Entstehung
des Z o h a r, und selbst in der Epoche der neueren Kabbalistik im 17. Jahrhundert
, war sie nur das Ausdrucksmittel einer besonderen und schwer
faßbaren Mystik, die ihre eigene Spiache und ihre eigenen
Symbole hatte.

Diejenigen, die die Bücher des Zohar, die kabbalistischen Traktate aller
Epochen studiert haben, wissen, welche Geduld, welche Bemühungen
nötig sind, zunächst nur, um in den Sinn der Symbole einzudringen
und um ihren Ursprung festzustellen, dann aber auch, um bei ihren Zusammenstellungen
den Erklärungen zu folgen, die die weisen Kabbalisten
gegeben haben.

Einige wenige Gelehrte unter den Juden, einige auserwählte
Geister besitzen diese Wissenschaft, deren
Studium so lange Zeit beansprucht und schwieriger ist
a 1 s das Wronskis, die weitläufiger ist a 1 s die spanische
Mystik und komplizierter als die Theorien der Gnostiker.


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