Freiburger historische Bestände - digital

306

lösen, dieselben sind immer mehr oder weniger rötlich. Das Feuer hat ebenfalls
eine rote Farbe. Bei Krankheiten fiebert der betreffende Patient, er wird

rot, desgleichen äußerern sich Entzündungen durch Röte, wer sich aufgeregt,,
wird rot usw. „Wenn es heute Nachmittag noch so kalt ist, dann ziehe ich
meine rote Jacke an", sagte mir eine Bekannte, „dann friere ich nicht so4',
wenn es aber heiß war, zog die betreffende Dame entweder weiJßes oder blaues
an, am liebsten aber blaue Kleidung. Finden wir auch hier nicht wieder
ganz bemerkenswerte Analogien? Die Kälte färbt Hände, Ohren, Gesicht
usw. blau.

Wenn wir nun die Chromotherapie praktisch anwenden wollen, — ohne
vorläufige Berücksichtigung der astrologischen Elemente — so müssen wir
uns darüber klar werden, was überhaupt Krankheit ist. Im Körper herrscht
ein Mangel an Harmonie, es fehlt ehes, und zwar ist es ein Mangel an
einer bestimmten Farbe, bezv;. an menschlicher Elektrizität. Es muß also
die richtige Farbe wieder zugeführt werden, das ist aber nicht so einfach, da
muß uns die Astrologie helfen, und sie ist auch wirklich eine zuverlässige
Beraterin, wie wir noch sehen werden.

Die allgemeine Grundkge der Chromotherapie ist nun folgende: #
Rot und Blau gelten als die wichtigsten und wirksamsten Farben. Rote
Bestrahlungen wendet man an, wenn es sich um die Zuführung neuer Lebenskräfte
handelt, z. B. bei Abmagerung, Kältegefühl, schlechter Ernährung,
Schlafsucht usw. Blau wendet man an bei Entzündungen, Fieber, Blutungen,
Nervosität. Nujr* kommen noch einige Verbindungen, die sich durch Mischung
ergeben. Grün unterstützt verschiedentlich — aber nicht immer — die Wir-
kungen von Blau und Rot. Geib ist empfehlenswert bei Kopfschmerz (aber
nicht, wenn derselbe aus dem Magen kommt). Mischt man Gelb und Rot,
so erhält man Orange; diese Farbe belebt die nervöse Unlust, beseitigt Zerfahrenheit
, Müdigkeit und das Kältegefühl, sie bewährte sich oft recht gut
bei Influenza.

Wie übt man nun die Chromotherapie aus? Die ganze Sache ist höchst
einfach. Man verschafft sich verschiedene farbige Scheiben, und zwar dunkelblaue
, gelbe, signalrote, signalgrüne, purpurne und violette. Bei der Chromotherapie
auf astrologischer Grundlage kommen noch einige Farben hinzu. Diese
Scheiben sind leicht zu beschaffen, es empfiehlt sich eine Größe von 40: 45 cm.
Diese Gläser lasse man in einen Rahmen fassen, event. vom Glaser auch
noch mit einem Quecksilberamalgam — wie die gewöhnlichen Spiegel — versehen
, was die Wirkung bedeutend erhöht. Man lasse nun die Sonne in
diese Glas scheinen in der Weise, daß man davon bestrahlt wird. Ich empfehle
da möglichst zwei Spiegel, einen links und einen rechts. Die Bestrahlung
nehme man vor, wenn die Sonne scheint. Die ersten Sitzungen sollen
nur eine halbe Stunde dauern, später eine Stunde. Doch ist einige Vorsicht
geboten. Wenn die Temperatur heiß ist, schütze man den Kopf! Es genügt