Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 392
(PDF, 112 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1918/0396
Ich nahm das Papier in die Hand, und nachdem ich es betrachtet hatte, machte
ich ihr die Mitteilung, daß dies die Schnei der rech nung sei!*) —

In demselben Jahr kam die Gattin eines bekannten Kunsthistorikers zu
B. T. Diese Dame weilte auf dem Weißen Hirsch bei Dresden zur Kur. Die
Ärzte konnten nicht beurteilen, ob sie in anderen Umständen sei oder nicht
B. T. sagte zu ihr, sie sei die sechste Woche in der Hoffnung und
würde einem Sohne das Leben schenken.

Diese Dame reiste darnach in ihre süddeutsche Heimat zurück und wegen
dieser Ängelegenheit entspann sich ein Briefwechsel. Äls die Zeit um war,
erhielt B. T. einen Brief, worin die Dame schrieb, es sei alles so gekommen,
wie B. T. gesagt und geschrieben habe, und es sei ihr auch wirkilich ein Sohn.'
geschenkt worden.

Im Jahre 1917 lernte ich in der Garnison in R. einige Kameraden kennen,
die mir sehr sympathisch waren; nette, angenehme Menschen, die ich all**
mählich für den Okkultismus erwärmen und der erhabenen Wahrheit zuführen
konnte. Unter diesen Kameraden war einer, der — äußerlich — das gleiche
Haar hatte wie ich, dieselbe Dicke und Farbe, eben zum Verwechseln ähnlich.
Da fiel mir ein Experiment ein. Ich schnitt mir und ihm ein Büschel Haare
ab, tat jedes Büschel in ein besonderes Kuvert, mir nur für mich erkennbare
Zeichen machend für eine spätere Kontrolle (die ich bald darnach auszuüben
in der Lage war), und sandte beide Kuverts in einem Brief an B. T. mit der
Bitte, sie möchte doch mal die beiden Kuverts untersuchen und mir schriftlich
mitteilen, welches Haar von meinem Haupte stamme.

Äls B. T. diesen Brief erhielt, war ihre Seele gerade von etwas anderem
bewegt und sie legte die Kuverts beiseite. Schließlich untersuchte sie dann
doch mit den Händen, so, wie man Banknoten rührt, um zu sehen, ob nicht zwei
zusammenliegen, und sie fand sofort das richtige.

Äls ich mit B. T. persönlich zusammen- und auf diese Sache zu reden
kam, erzählte sie mir ihre diesbezüglichen Eindrücke. Sie hatte bei der Untersuchung
die Haare nicht angesehen — erst längere Zeit später, bei unserem
Zusammentreffen — sondern im Kuvert untersucht. Sie sagte, es sei ein großer
Unterschied; mein Haar sei weicher und wärmer als das meines Kameraden;
sein Haar sei steifer und sträube sich, und B. T. schloß daran noch eine Charakteristik
unserer beiden Naturen. (Fortsetzung folgt.)

*) Dieses Experiment ist gleich ein beweisendes Beispiel dafür, daß bei psyph^-
metrischen Untersuchungen keine die Phänomene herbeiführende Gedankenübertragung
stattfindet. Die Theorie der Gedankenübertragung zur Erklärung psychischer,
übersinnlicher Phänomen ruht überhaupt auf sehr schwachen Füßen! Sie „erklärt" nur
einen sehr geringen Teil dieser Erscheinungen; bei streng kritischer Betrachtung versagt
sie fast vollständig. Man macht sich die Sache bei den Wissenschaftlern und den»
modernen Okkultisten ziemlich leicht. Seine Erkenntnisse zur Erklärung altbekannter
Tatsachen zu benützen, geht nicht immer an, und Theorien, mit denen man nur wenig.,
aber nicht alles erklären kann, sind niemals stichhaltig! M. G.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1918/0396