Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 402
(PDF, 112 MB)
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der siebziger Jahre veranlaßt, neben den bisher schon bekannten drei Äggregat-
zuständen der Materie, nämlich den festen, flüssigen und gasförmigen, noch
einen vierten anzunehmen, den er die „strahlende Materie" nannte. Seine
Schrift „Strahlende Materie oder der vierte Äggregatzustand" ist 1907 von
H. Gretschel ins Deutsche übersetzt worden. Crookes versprach sich sehr
viel von dem neuentdeckten Äggregatzustand, fand aber keine Anerkennung
in wissenschaftlichen Kreisen. Diese Entdeckung eröffnete neue, bestechende
Perspektiven inbetreff des Stoffproblems und liefert uns die psychologische Erklärung
, weshalb Crookes sich der Erforschung der sogenannten „spiritistischen
" Tatsachen zuwandte.

Der neuere Spiritismus wurde bekanntlich im Jahre 1847 in Hydesville im
Staate New-York geboren. Diese Bewegung machte in Ämerika rasche Fortschritte
und dehnte sich in den siebziger Jahren auch auf England aus, um
von dort auf den Kontinent überzugreifen. Mit zunehmender Äusbreitung war
die Phänomenologie des Spiritismus reicher und mannigfaltiger geworden; den
Klopflauten und Geräuschen des Änfangsstudiums waren weit rätselhaftere
Erscheinungen gefolgt und zuweilen erzielten verschiedene Medien vollständige
Materialisationen. Um jene Zeit war besonders ein Medium wegen seiner
außergewöhnlichen Leistungen bekannt geworden. Dieses Medium war Miß
Cook. Miß Cook wurde um 1856 geboren und gab schon in ihrer frühesten
Kindheit spontane Beweise ihrer mediumistischen Veranlagung. Hber erst
nachdem die fünfzehnjährige Cook bei Bekannten einer Klopftischsitzung beigewohnt
hatte, erkannte ihre Umgebung ihre besondere mediale Begabung und
suchte dieselbe in zweckentsprechender Weise zu fördern. Die Kraft des Mediums
nahm bald derart zu, daß sie in kurzer Zeit ganz ausgebildete Materialisationen
hervorbrachte. Diese Materialisationen entwickelten sich in der Folge
zu einer Individualität, die sich Katie King nannte. Bei schwacher Beleuchtung
vermochte die Erscheinung allerlei Handlungen auszuführen, konnte sich mit
dem Medium und den Anwesenden unterhalten, und schließlich gelang es dieselbe
verschiedentlich bei Blitzlicht zu photographieren. Diese außerordentlichen
Phänomene wurden bald der Gegenstand heftiger Polemiken und ver-
anlaßten Crookes, dieselben auf ihre Echtheit zu prüfen. Er konnte sich durch
zahllose Versuche von der Realität der Materialisation überzeugen und es
gelang ihm, an die vierzig Photographien aufzunehmen. Es ist nicht angängig,
an dieser Stelle weiter auf die Geschichte der Katie King einzugehen, und für
die näheren Einzelheiten derselben muß auf die ausführlichen Berichte verwiesen
werden, welche in öen verschiedenen Fachzeitschriften, so im „Spiritualist
" 1874, in den „Psychischen Studien" 1874 und in der „Revue Spirite"
von 1897 veröffentlicht worden sind. Das Ergebnis seiner dreijährigen Untersuchungen
hat Crookes in einem Buche veröffentlicht, worin er die Echtheit
der Materialisationen rückhaltlos* anerkennt. Dieses Werk ist unter dem Titel
„Recherches sur les ph&iomknes du spiritisme" ins Französische übertragen


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