Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
12.1918/19
Seite: 473
(PDF, 112 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1918/0477
*

— 473 —

meine Frau und meine Mutter fast gleichzeitig am Fenster hinterm Vorhang in dem
sonst dunklen Zimmer einen hellen Lichtschein. Sie teilten sich das mit und auch mein
6jähriger Junge, der noch wach war, bemerkte diesen Lichtschein. Das Licht wurde
zusehends heller, drang durch den Vorhang hindurch und zeigte sich als ein in gelbem
Glänze hell strahlender kleiner Stern, der sich wie suchend bewegte und dann still
stand. Die äußeren Strahlen des Sternchens hatten teils bläuliche, teils rötlich-violette
und grünliche Färbung. Meine Frau und meine Mutter sprachen gleichzeitig laut:
„Nun denkt der Vater an uns." Furcht hatten sie nicht. Sie empfanden vielmehr
die Nähe eines geistigen Wesens, das beruhigend und erhebend zugleich auf sie einwirkte
. Äuch mein Sohn sah die Lichterscheinung deutlich in Form eines Sterns.
Plötzlich kam Bewegung in den Stern. Ruckweise schwebte er unter Hinterlassung
eines bläulich schimmernden, etwa 30 cm langen, leicht gebogenen Schweifes bis über
das Bettchen meines Sohnes, blieb dort eine Weile wie prüfend stehen und zog dann
weiter 7um Bettchen meiner 5jährigen Tochter, wo er wieder Halt machte. Nach
einer Weile verschwand er, indem sich zuerst der Schweif verkürzte und dann ziemlich
rasch der Stern erlosch. Die ganze Erscheinung dauerte etwa 10 Minuten. Von außen
konnte kein Licht in das Zimmer eindringen, da sich dem Fenster gegenüber v?ine hohe,
mit Epheu bewachsene Brandmauer des Hinterhauses befand und das Fenster selbst
durch Jalousien und einen dichten Vorhng abgedunkelt war. Die Wohnung befand sich
im ersten Stock, das Fenster etwa 6 Meter über dem Erdboden.

Ich selbst befand mich — wie erwähnt — in Nordfrankreich. Äm Mittag kam
ich von Feldwache ab und legte mich so gegen 10 Uhr zur Ruhe. Kurz vor dem Einschlafen
gedachte ich — wie gewöhnlich — meiner Lieben zu Hause. Ich dachte
daran, wie sich die Kinder wohl unterm Weihnachtsbaum erfreuten und sich nach ihrem
Vater sehnten. Im Geiste stellte ich mir das Schlafzimmer vor, in dem sie zur Ruhe
gingen, sah dort meine MuHer, meine Frau und meine Kinder in den Betten liegen und
küßte sie heiß und inbrünstig. Darüber schlief ich ein, da ich von dem Wachdienst her
sehr müde war.

Ich nehme an, daß meine letzten, außerordentlich konzentrierten Gedanken meinen
Ästralleib lösten und ihn in die Heimat führten, wo er in der beschriebenen Lichterscheinung
wirkte. E. K.

Eine Vorschau. r\ls Knabe träumte ich eines Nachts einen Traum, der mich
tieferschüttert aufwachen ließ. Ich sah meinen geliebten Großvater, einen alten, ruhigen
Veteranen, der sich zur Zeit des Traumes in rüstigem Zustand befand, von einem Turmgerüst
stürzen, das an einer Wand in einem Vorgärtchen stand, in welchem der Spielplatz
aller Enkelkinder sich befand. Indem mein Großvater fiel, kugelte er zusammen,
er war schwarz gekleidet; doch erhob er sich vom Boden wieder in die Höhe, unt
sich abermals hinunterzustürzen, und wieder und wieder. Ich sah zuletzt nur noch einen
stürzenden, schweren, schwarzen, federnden Ball und war sehr traurig, als ich wie von
einem Schreck aufwachte. Der Traum erschütterte mich so, daß ich ihm unwillkürlich
eine prophetische Bedeutung zuschrieb und ihn mir aufzeichnete. Leider besaß ich zu
der Zeit nicht die genügende Einsicht in okkulte Begebenheiten, um aufs Genaueste
auf die Einzelheiten des Traums und die näheren Umstände zu achten. Die Niederschrift
ist bei einem Brand verloren gegangen.

Während des Weltkriegs nun büßte unsere Familie mütterlicherseits sehr viel
Tote ein in kurzer Zeit. Zunächst -erlitt mein Großvvater selbst einen Schlaganfall, der
sich wiederholte, worauf er starb. Sodann, noch vor dem Tode meines Großvaters,
erfolgte der Tod einer seiner Töchter durch Selbstmord, sodann der meiner Großmutter,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1918/0477