Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 90
(PDF, 128 MB)
Bibliographische Information
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Ich führe die genannten Autoritäten an, nicht um meine Behauptungen zu
beweisen, sondern um zu zeigen, daß auch andere den gleichen Gedanken haben,
denn diese Tatsache ist von unzähligen Forschern vorher und nachher bestätigt
worden.

Unsere Gedanken haben nicht nur Einfluß auf uns selbst und auf andere,
sie besitzen auch eine magnetische Kraft. Gedanken der Liebe ziehen uns die
Zuneigung und Sympathie anderer Menschen zu, während wir durch Haß, Rachsucht
und Neid uns unbeliebt machen, da die Empfindungen sich auf unsere
Mitmenschen übertragen und uns dann in dem gleichen Lichte erscheinen lassen,
in dem wir unseren Nächsten sehen. Denn in der Gedankenwelt zieht das
Gleichartige sich an, und ein starker, fortdauernder Gedanke macht uns zum
Mittelpunkt der Anziehungskraft gleichartiger Gedanken.

Mann oder Weib, die voll Liebe sind, werden geliebt und gehen voll Frohsinn
durch die Welt. Diejenigen aber, deren Herz voll schwarzer, trüber Gedanken
ist, werden niemals eine glückliche Stunde erleben. Wer sich mürrisch
und verdrossen vom Lager erhebt, befindet sich nach kurzer Zeit umgeben von
verärgerten Gesichtern und verdrießlichen Mienen. Wir sind kraft unserer Gedanken
immer in der Lage, unsere Umgebung nach unseren Wünschen zu beeinflussen
, und es ist töricht, andere dafür verantwortlich zu machen. Menschen
, die dieses Gesetz kennen, bleiben trotz aller Disharmonie ihrer Umgebung
ruhig und heiter, sie sind der Launenhaftigkeit nicht mehr unterworfen.

Starke Erwartung und vertrauendes Wünschen sind gleich starken Magneten
, und derjenige, dessen Hoffnungen nicht wankend gemacht werden können,
hat am meisten Anwartschaft darauf, daß seine Pläne sich verwirklichen.
Ebenso wirkt die Furcht vor etwas Kommendem und zu Erwartendem. Man
ängstigt und quäit sich so lange, bis das Schreckliche eintritt. Natürlich tritt
das Gesetz in beiden Fällen in Kraft, — denn das Prinzip ist das gleiche.

Wer stark im Vertrauen ist, wer sich hoffnungsvoll wieder und immer
wieder zuruft: „Ich kann und ich will", hat alles in der Hand, um zum Erfolge
zu gelangen. Von der inneren Sicherheit, von dem starken Bewußtsein des
„Ich kann und ich will" hängt das ab, was wir Menschen als „Glück" zu bezeichnen
pflegen. Und häufig genug kommt es vor, daß mehr befähigte Menschen
weit weniger erreichen als die bewußten „Ich-Persönlichkeiten".

Das Thema ist groß und schier unerschöpflich. Wenn wir die Kraft unserer
Gedanken nicht nutzlos verschleudern, sondern sie zu unserem eignen
Vorteil anwenden, wenn wir überzeugt sind, daß wir wollen und können,
werden wir immer höher steigen, besser denken und handeln und endlich besser
sein. Laß die Furcht nicht in dein Haus kommen, schüttle sie ab wie ein
elendes Gewürm, versperre ihr mit Aufbietung deines ganzen Willens den Zugang
zu deinem Fühlen, denn der einzige Weg, der uns zur höchsten Freiheit
führt, ist die vollständige Befreiung von der Furcht, Rotte sie mit allen Wurzeln
aus deinem Hirn aus.


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