Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 122
(PDF, 128 MB)
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Hitze war groß und er legte sich, unfähig weiter zu gehen, nieder auf die Erde
unter einen Baum, der am Eingange zu einem anscheinend großen Parke stand.

Da war er wieder, der holde ur d doch so schreckhafte Traum; er schrie im
Schlafe auf und erwachte davon. Rasch setzte er sich auf, um sich völlig zu
ermuntern, da — was war das — schlief er noch, träumte er noch? Vor ihm, hinter
dem schön verzierten Parkgitter, lag das weiße Haus mit der langen Marmortreppe
, wie er es hundermal in seinen Träumen gesehen, und jetzt nahte sich auf
dem roten Kieswege eine weiß gekleidete Gestalt, die wohl von dem Aufschrei
Beppos angelockt nach der Ursache dieser Störung des paradiesischen Sonntagsfriedens
ringsum forschen wollte. Es war eine noch junge Frau, die hier
gewandelt kam, mit schönen, schwarzen Samtaugen und braunem, traurigen Gesicht
. Äls die Frau und der Junge sich ansahen, öffneten sich beider Äugen
weit, sodaß oben und unten das Weiße sichtbar war.

Die Ähnlichkeit der beiden war so groß, daß sie fast grotesK wirkte, oder
besser unheimlich, wie sie sich jetzt gegenüberstanden mit den weit aufgerish
senen Äugen und dem starren Blick.

Wie eine Schlafwandelnde heb die Frau nun ihre Ärme und sprach heißer
vor Erregung: „Beppo, mein bambino, hab ich dich endlich ^ Isäergefunden!"

Mit dem Rufe: „Mamma mia!"' schlug der Knabe ohnmächtig zu Boden.

Die Frau aber riß ihm hastig das Hemd von der Brust zurück^ und als
sie das rote Mai, eine Erdbeere darstellend, erblickte, hob sie den Knaben in

*

ihren Ärmen hoch und trug ihn zum Hause.

Marchesa Maria hatte ihren Sohn, der vor vielen Jahren aus der Obhut der
Wärterin spurlos verschwunden war, wiedergefunden.

Sprachengabe.

Von Fritz Langner.

Wenn man in alten okkultistischen Werken so viel von dem spontan
auftretenden Vermögen des Sprechens fremder, bisher den Personen unbekannter
Sprachen liest, mag man leicht auf den Gedanken kommen, daß einmal über
die Sprachengabe eine gründliche Untersuchung angestellt werden möchte, und
es erscheint dann der Gedanke verlockend, gar auf eine Spur zu kommen, wie
man in einem somnambulen Zustande diese Gabe der Sprachen praktisch verwerten
möchte. Handelt es ? ich um einen ,,Tel8phonanschluß zum Äbsoluten",
dem Eduard v. Hartmann das Wort geredet halte, und kann man etwa dirch
gewisse Übungen diesen Telephonanschluß selbst hersteilen? Vorläufig dürfen
wir diese Frage verneinen.

Wie die wahrhaft zuverlässigen Heilgesichte und unzweideutigen Prophezeiungen
, so sind auch die E>schelnungen der Sprachengabe sehr selten, Oft
ist es an Hand der alten Tatsachenberichte nicht nachzuweisen, daß exakt in


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