Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 134
(PDF, 128 MB)
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nämlich der Schüler eines großen indischen Meisters gewesen sei, der zu jener
Zeit in Amerika lebte. Äuch ist darauf zu verweisen, daß es gerade die bewußte
Äussendung des Astralkörpers ist, die T. K. als die höchste ihm zustehende übersinnliche
Kraft zu besitzen andeutet.

T. K. hat auch das Buch „Das große psychologische Verbrechen" verfaßt;
dem von Florence Huntley geschriebenen Buch „Harmonics of Evolution" hat
er sehr nahegestanden und sich mit dessen Inhalt einverstanden erklärt. Im fernem
hat er in der Union eine Gemeinschaft gegründet zum Zweck, unter den
nicht zu den christlichen Kirchen gehörenden Ärmen praktische Nächstenliebe
zu üben; denn dort ist die Ärmenunterstützung Sache der Kirchen, und diese
befassen sich nur mit ihren Ängehörigen. Fragliche Gemeinschaft hat früher
alljährlich gedruckte Rechenschaftsberichte über ihre Tätigkeit herausgegeben.
Ob auch jetzt noch, weiß ich nicht.

Das über die Persönlichkeit des T. K. und seine schriftstellerische Tätigkeit.
Daraus, daß T. K. übersinnliche Kräfte besitzt, darf nicht gefolgert werden,
daß er keinem Irrtum unterworfen sei. Zuerst der Hauptpunkt, in dem er sich
meiner Ansicht nach geirrt hat.

Es dar! unter den Spiritisten als bekannt betrachtet werden, daß die Mediumschaft
, in der sich das Medium passiv verhält und daher ganz das Werkzeug
der Geister wird, die es für ihre Kundgaben benützen, große Schattenseiten aufweist
. In Amerika, wo der mediumistische Verkehr weit häufiger und intensiver
betrieben wird als in Europa, treten diese Schattenseiten besonders stark hervor.
Äuch sind dort die Auswüchse des Hypnotismus größer als bei uns. Das
macht es erklärlich, daß T. K. in der hypnotischen und mediumistischen Beherrschung
ein „zerstörendes Naturprinzip" erblickt und ihr in der bewußten
Ausübung übersinnlicher Kräfte, d. h. in der Meisterschaft, ein „aufbauendes
Naturprinzip" gegenüberstellt. Dem ersteren hat er sein Buch „Das große
psychologische#Verbrechen" gewidmet, dem letzteren das „Große Werk."

Dieser scharfe prinzipielle Gegensatz ist, wie ich überzeugt bin, viel zu
schematisch. Es gibt zwischen passiver Mediumschaft und aktiver Meisterschaft
Zwischenstufen, wie beispielsweise Sehen, Hören und Fühlen der Geisterwelt,
welche den freien Willen nicht unterjochen und dennoch nicht aktive Kräfte genannt
werden dürfen. Äuch kann die gleiche Person bald als passives Medium
der Geisterwelt dienen, bald bewußt übersinnliche Kräfte entfalten. Frau Bla-
vatsky z. B. diente als passives Medium ihren Mahatmas und einem verstorbenen
Philosophen, als sie ihre beiden Werke, „Isis Unveiled" und „Secret Doctflne"
schrieb, und übte daneben bei vollem Bewußtsem aktive übersinnliche Kräfte aus,
indem sie z. B. willkürlich spiritistische Klopflaute erzeugte, vielleicht auch
Äpporte von Gegenständen herbeiführte. Ihre Unterhaltung mit den ihr sichtbar
werdenden Mahatmas darf wohl ebenfalls als Ausübung aktiver okkulter Kräfte
betrachtet werden.

Wir begreifen das alles leichter, wenn wir von der, wie ich glaube, richtigen


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