Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 135
(PDF, 128 MB)
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Anschauung ausgehen, daß Medialität und Meisterschaft auf der gleichen menschlichen
Anlage beruhen, die ich am liebsten Sensitivität nennen möchte, und das
diese Anlage Suggestibilität durch körperliche Menschen und Geister sowie ein
leichtes Verfallen in den hypnotischen und somnambulen Schlaf bedingt. Aber
diese Anlage kann in zwei verschiedenen Richtungen ausgebildet werden. Man
kann entweder die Beeinflußbarkeit durch Geistwesen oder körperliche Menschen
verstärken oder umgekehrt die Ausbildung aktiver übersinnlicher Kräfte herbeizuführen
suchen. Im erstgenannten Falle entsteht ein passives Medium oder ein
hypnotisches Subjekt, im letzteren ein Meister in übersinnlichen Kräften. Aber
eine scharfe Trennung der beiden Ausbildungsarten ist unmöglich, was den technischen
Teil der Ausbildung anbetrifft, Außerdem ist zu bedenken, daß die Ausbildung
zum passiven Medium weit leichter ist als diejenige zum aktiven Meister,
und daß schon deshalb Gefahr besteht, daß trotz der Absicht, einen Meister auszubilden
, der Auszubildende mehr oder weniger ein passives Werkzeug der
Geisterwelt oder eines Hypnotiseurs wird. Endlich bewirkt selbst die passivste
Mediumschaft und die stärkste hypnotische Beherrschung niemals eine vollständige
Vernichtung der menschlichen Individualität, wie man das nach einigen
Stellen in den Werken von T. K. für seine Ansicht halten möchte, sondern selbst
in den schlimmsten Fällen entsteht nur körperliche Degeneration, Schwächung der
Willenskraft, und Rückschritt in der Moral. Das alles kann aber später wieder
gutgemacht werden, wenn auch oft erst im Jenseits, sobald sich der gute Wille
dazu eingestellt hat. Wir finden in dem Buch „Das große psychologische Verbrechen
" eine Stelle, wo T. K. das zugibt, nämlich da, wo er von den Folgen
der hypnotischen Beherrschung für den unmoralischen Hypnotiseur spricht;
denn da sagt er, d^ß, wenn ein solcher Hypnotiseur ins Jenseits eintritt, er seine
Subjekte wiederfindet, deren unveräußerliche Rechte er mit Beschlag belegte,
sein Kommen erwartend. Ihre gerechten Forderungen auf Rückgabe ihrer Willenskraft
und Wiedergutmachung der aus ihrer Unterdrückung entstandenen Folgen
, heißt es da, sind in das Verzeichnis seiner Schuld eingetragen, können auf
keine Weise umgangen und müssen voll bezahlt werden.

T. IL versteht übrigens unter dem zerstörenden Naturprinzip Iceineswegs
bloß die passive Unterordnung des Hypnotisierten und des Mediums unter die
Gewalt des Hypnotiseurs oder der kontrollierenden Geister, sondern auch alle
den Menschen auf die Tierstufe und unter diese herabdrückenden Triebe und
Leidenschaften.

Doch gehen wir über zu dem, was er uns in seinem Buch „Das große
Werk" bezüglich der Ausbildung zur Meisterschaft bietet.

T. K. gibt keine umfassende Definition der Meisterschaft, und das mit
Recht, denn die aktiven Kräfte eines Deisters sind ebenso mannigfaltig wie die
passiven Fähigkeiten eines Mediums. Er versteht darunter — wahrscheinlich *
auf Grund an sich selbst gemachter Erfahrungen — hauptsächlich die Kraft,
mit Hilfe der astralen Sinne mit freiem Willen die Jenseitwelt wahrzunehmen,


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