Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 146
(PDF, 128 MB)
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N-Strahlenphänomene, die sich ja theoretisch als identisch mit den Reichen-
bachschen Emanationen ergeben hatten. In der genannten Schrift ist auch
eine ziemlich ausführliche „Naturgeschichte'1 der „N-Strahlen" entwickelt, sodaß
man sich daraus über ihre Erscheinungsformen in der organischen und anorganischen
Welt näher unterrichten kann. Die durchgehende Parallele mit den
Reichenbach'schen Leuchterscheinungen war so auffällig, daß ich wohl mit Recht
behaupten durfte, Reichenbach sei mehrere tausendmal durch die N-Strahlen-
versuche bestätigt worden und umgekehrt, die N-Strahlenforscher konnten unmöglich
einem System von Selbsttäuschungen zum Opfer gefallen sein, weil es
ein solches Vorkommnis im Widerspruch mit allen Gesetzen des Zufalls nicht
gibt, daß eine Gruppe von Menschen, ohne von ihrem Vorgänger
etwas zu wissen, dennoch ein ganzes Gebäude von Phänomenen aufrichtet,
das mit dem des Vorgängers in allem Wesentlichen übereinstimmt, nur daß beide
natürlich einen andern Namen dafür angenommen haben. Äm wertvollsten
bei der Bestätigung des Älteren durch die , Jüngeren ist der Umstand, daß die
letzteren einen vollkommen anderen Weg gegangen waren.

Ich habe eingangs den Umstand erwähnt, daß (in einer physikalischen Zeitschrift
) die Behauptung aufgestellt wurde, Blondlot sei seines „Irrtums" hinsichtlich
der N-Strahlenlehre überführt und sogar zum Widerruf genötigt worden.
In Wirklichkeit kann ich heute den wohlwollenden Lesern der N-Strahlenschrift
zu ihrer Genugtuung mitteilen, daß meine Skepsis gegen diese damalige „Widerlegung
" Blondlots und das behauptete Äbschwören seines „falschen Glaubens
" an die N-Sttahlen sich durch Blondlots eigenes handschriftliches
Zeugnis als vollkommen gerechtfertigt erwiesen hat. Professor
Benedikt hatte nämlich, wie ich jetzt erst durch seine liebenswürdige
Mitteilung erfuhr, schon seinerzeit sich an seinen Nancyer Kollegen Blondlot
gewendet, um von ihm selbst den wahren Sachverhalt zu hören. Blondlot nun
schrieb ihm, daß er sich niemals überführt befunden und niemals widerrufen
habe, sondern daß er nur damals schwer erkrankte, wodurch er offenbar
an der weiteren Experimentalarbeit verhindert wurde. Er scheint jetzt bereits
gestorben zu sein.

Der verwundbare Punkt bei der Methode von Biondlot und Gefährten lag
natürlich in ihrer Subjektivität. Das geübte Äuge allein verzeichnete hier
den Eintritt des Phänomens (durch eine minutiöse Verstärkung einer an sich
minimalen Helligkeit), und der nicht genügend Empfindliche konnte sich nicht
oder nur unzulänglich von der Tatsache der Phosphoreszenzsteigerung durch
N-Strahlenquellen überzeugen.

Sehr dankenswert ist daher ein neuer Versuch von Heinrich
6*ffcken4) in Hamburg, durch instrumentale Hilfe die Existenz und Wirk-

M -Neues über N-Sttihlen". Verlag Jos. C. Huber, Dießen vor München. 1919.


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