Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 163
(PDF, 128 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1919/0167
I— 163

Wenn Herr D. erzählt, daß ihm von einem Geiste die Augen zum Schauen
eröffnet würden durch schmerzhaftes Stechen, so waren es eben die Sehnerven,
die sich hinter dem ganzen Äugapfel verbreiten, die dieser Geist so empfänglich
machte durch den Schmerz, daß sie zum Sehen fähig wurden.

Äuch Erscheinungen Verstorbener habe ich erblickt, und zwar zu der Zeit,
als ich, durch materialistisches Denken verführt, an kein Weiterleben nach dem
Tode glaubte. Diese erste Erscheinung war so deutlich und so unanfechtbar,
daß ich sie nicht wegleugnen konnte. Besonders charakterisiert war sie durch
die wahnsinnige Furcht, die sie mir einflößte, sodaß ich einer Ohnmacht nahe war.

Diese Furcht, von der ja auch Herr D. berichtet, ist nämlich immer die Begleiterscheinung
der ersten Fühlung mit der übersinnlichen Welt. Es ist diese
Furcht ein Mittel, um Unberufene von Experimenten abzuschrecken, ein heilsames
Verfahren höherer Wesenheiten, welche die ganze Ästraiwelt mit einem
solchen Furchtgürtel umgeben, welche die Neugierigen abhält von Gefahren,
die sie heraufbeschwören könnten. Darum ist eine der ersten Bedingungen für
die Geheimschüler, sich eine gute Dosis Furchtlosigkeit anzueignen. Das erfordert
natürlich längere Zeit und festen Willen. Ein anderes Erfordernis ist,
wie ich schon erwähnte, die Läuterung des Charakters; die dritte
ist Übung in streng logischem Denken, denn nur wer auf dem physischen
Plane logisch und in Abstraktionen zu denken vermag, ist frei von Täuschungen
in den anderen Welten, die so voll von Täuschungen ist für den, der nicht die
gehörige Vorbereitung dahin mitbringt. Gelingt es dem Schüler, sich zum
höheren Hellsehen aufzuschwingen, so ist es ihm verboten, Mitteilungen über
seine Erlebnisse zu machen, damit nicht solche Hirngespinste aufgetischt werden
wie jene, die durch die ganze «theosophische Literatur verbreitet wurden über
die Zukunft des Menschengeschlechts. Diese Mitteilungen waren Ausflüsse der
lebhaften Phantasie des Schreibers, die sich ihm als konkrete Bilder zeigten, und
je mehr er sich hineindachte desto mehr Unsinn schaute er, und teilte es dem
Publikum als Wahrheiten mit, die mit großem Erstaunen gelesen und geglaubt
wurden.

Nur sehr privilegierte Persönlichkeiten, bei denen Täuschungen ganz ausgeschlossen
sind, dürfen ihre Erlebnisse mitteilen, und diese sagen nie „Ich sah"
oder „Ich weiß"; sie schalten das Persönliche ganz aus und reden nur von der
Sache als wahr. Wenn jemand also erzählt, was er persönlich in höheren
Welten erlebte, so ist eine genaue logische Prüfung der Erzählungen am Platze,
blinder Glaube könnte da leicht irreführen.

Hingegen sind Berichte über Schauen von Manifestationen der Geistwesen
auf der physischen Ebene immerhin interessant und ein Mittel, um die Leugner
des Geistes zu besseren Ansichten zu bekehren. So sehen wir Leser des Zentral-
blattes den weiteren Berichten Herrn Dobberkaus mit Spannung entgegen und
hoffen noch recht viel Interessantes durch ihn zu erfahren.

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