Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 211
(PDF, 128 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1919/0215
Diese Offenbarungen können die verschiedensten Gebiete betreffen, von
den persönlichsten Verhältnissen des Erlebenden bis zu den schwierigsten
Fragen der Politik, und es ist nach meiner reichen traumpsychologischen
Erfahrung bezeichnend, daß politische Situationsträume auch geographisch
mit Vorliebe dort geträumt werden, wo die fragliche Situation die Volksinteressen
besonders nahe berührt.

Ein solcher Traum sei hier nachstehend berichtet, mag man ihn, — ganz
wie man will —, als Äusfluß weitverbreiteter Volkswünsche auffassen oder als
ahnungsvolles Erfassen einer kommenden und sich heute schon vorbereitenden
Entwicklung.

,,Es war in Paris", erzählt meine Gewährsfrau, eine Rheinländerin, die sich
durch zahlreiche und oft überraschend treffsichere Traumerlebnisse auszeichnet.
„Es war in Paris. Ich war mit meinen Angehörigen zusammen in einem
Vergnügungslokal. Wir standen grade von einem Tische auf. an dem wir gespeist
hatten, und setzten uns an einen anderen Platz. Es war alles voller
Menschen. Da tritt jemand in den Saal und ruft: ,,F r a n 9 a i s e !"

Nebenan wurde getanzt. Es gab eine große Bewegung. Älles erhob sich
von den Stühlen und man engagierte gegenseitig; die Damen die Herren und
umgekehrt. Neben mir saß mein Bruder Karl, und ich sagte zu ihm: „Komm,
wir wollen auch gehen." Mein Bruder antwortete: „Nein, ich mache den
Tanz nicht mit !" Worauf ich erwiderte: „Na, ich ganz gewiß auch nicht;
aber zusehen wollen wir!4' Da erhob er sich widerwillig, ging schließlich mit
und wir sahen zu. Der Tanz wurde von französischen Kindern aufgeführt, und
sie tanzten sehr graziös und elegant. Es waren auch deutsche Kinder darunter,
aber diese waren sehr leicht zu erkennnen, denn sie waren viel ungelenkiger
und steifer als die französischen.

Ein kleines blondes deutsches Mädchen lief auf mich zu, klammerte sich
an mich und weinte. Man hatte es schlecht behandelt, weil es sich
sehr ungeschickt angestellt hatte. Ich suchte es zu beruhigen und
zu beschwichtigen. Dann ging ich weiter und kam an die Tür eines Nebensaales
; ich kam gerade zurecht, um eine Begrüßungsszene zu beobachten, die
zwischen zwei berü hmten Tänzer innen stattfand, die sich hier .getroffen
. Es waren die Trut-Trut und die Saar-Marie.

Ein großer Gegensatz war zwischen den beiden. Die Trut-Trut war hochelegant
, Älter undefinirbar. Die Saar-Marie einfach, schlicht und jung. Die
erstere fremdländisch, die letztere eine Deutsche. Die Trut-Trut tat sehr erfreut
, umarmte und küßte die Saar-Marie und sagte: ,,Wie schön, daß wir uns
getroffen. Wir werden nun zusammen auftreten und miteinander tanzen!".

Die Saar-Marie war zurüchkaltender, aber schließlich willigte sie ein, und
sie tanzten miteinander, aber nur einma 1 herum, — da lagen beide am
B o den. Merkwürdigerweise lachte von all den vielen Zuschauern kein Mensch


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