Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 218
(PDF, 128 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1919/0222
vorliegen muß, um solche Personen überhaupt für übersinnliche Beeinflussung
zugänglich zu machen, muß als sicher angenommen werden. In einer spiritistischen
Sitzung, die ich selbst erlebte, bekam ein Mitglied epileptische Än-
fälle, die es nie "zuvor in seinem Leben, hatte, welche die beständige Teilnahme
an den Sitzungen erst zu einem unheilbaren Leiden entwickelten. Die sich durch
das Medium angeblich manifestierenden Intelligenzen sprachen kurz vor den
Änfällen, auch beim ersten Mal, von „bösen Geistwesen", die den Zirkel umlauern
, und von ihrem Toben, „sie suchen von Euch Besitz zu ergreifen".
Durch die Besessenheitskrämpfe hatten sie dann angeblich das richtige Medium
gefunden. Es ist aber eigentümlich, daß sich diese bösartigen Wesenheiten nicht
in intelligenterer Weise zu äußern vermögen, als einen Menschen vom Stuhl
herunterzureißen und ihn in Zuckungen und Schäumen einige Zeit lang zu versetzen
. Von Spiritisten wird dann festgestellt, daß die mediale Veranlagung
ein Sprechen durch die betreffende Person nicht zuließe, w\g die völlige Besitzergreifung
fremder Wesenheiten von den Gliedern eines menschlichen Körpers
zum ungehinderten Gebrauch eine meist schwierige und Vorbereitungen und
Veranlagung bedingende Sache ist. Jedenfalls hatte hier das Medium den
Anfall voraus erkannt, wie auch oft bei späteren Sitzungen vorkam. Das
mediumistische Schauen bezieht sich natürlich fast immer auf Geister und verkörpert
jede Tatsache.

Visionen brauchen nicht immer Tatsachen der Vorschau zu sein oder eine
tiefere Bedeutung für die Person des Kranken selbst haben, sie müssen jedoch,
wenn wir sie bei Geisteskranken in den Bereich des Okkulten einbeziehen sollen,
Bilder zeigen, die uns auch durch unsere Hellseher beschrieben werden
. So hörte ich von einem schon viele Jahre in einer Irrenanstalt
sich befindlichen Gymnasiallehrer, daß er früher zu Beginn seiner Krankheit
Zustände bekam, in denen er alle Gegenstände um sich durchsichtig sah,
und zwar nicht gläsern, sondern er sah die Dinge gleichzeitig von innen und
außen und Von allen Seiten. Es war ein wunderbares geistiges Schauen, was
er hatte. Der cand. theol. M„ der gleichfalls viele Jahre in derselben Änstalt
interniert war, bestätigte mir das gleiche. Diese Visionen waren den beiden
Patienten jedoch im höchsten Grade unangenehm. Der Herr Kandidat band
sich seinerzeit drei Taschentücher vor die Äugen, die jedoch seinen übersinnlichen
Blick nicht hinderten. Wenn er in Gesellschaftslokaie ging und alkoholische
Getränke zu sich nahm, ließen ihn jedoch seine Visionen in Ruhe. Ruch
sah er Drachen, Krokodile und Kriechtiere von Ferne mit zähnefletschenden,
grimmigen Mienen, die ihn zu verschlingen drohten, genau so, wie sie in alten
Visionen beschrieben werden, wie auch noch zahlreiche Hellseher und Medien
sie beschreiben. Da diese Ungeheuer einen durchbohrenden, stechenden, unheimlich
beängstigenden Blick hatten und einen vernichtenden Eindruck durch
ihre Äugen auf den Schauenden hervorriefen, so kann die astrale Natur dieser
Visionen nicht von der Hand gewiesen werden, wenn die Ärzte auch solche Dinge


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1919/0222