Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 260
(PDF, 128 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1919/0264
— 260 —

Wege zur übersinnlichen Welt.

Studien von E. W. D o b b e r k a u.

Äls ich vor 27 Jahren den Spiritismus kennen lernte, unternahm ich sofort
praktische Versuche mit einigen Freunden und wir hatten sogleich recht erfreuliche
Erfolge. Wir hielten Tischsitzungen ab, in denen das kleine Tischchen, das
wir benutzten, wie belebt erschien, heftig mit einem Beine auf den Fußboden
klopfte, wippte und schließlich sich von selbst vom Boden erhob. Natürlich gab
es uns auch auf alle unsere Fragen Äntworten, die uns wegen ihres eigenartigen
Witzes ergötzten und nachdenklich machten.

In diesen Sitzungen bildete sich einer meiner Freunde zu einem Medium
aus; er kam in einen tiefen Schlafzustand, in dem er uns mancherlei vom Jenseits
erzählte und von Geisterfreunden, die er zu sehen und zu hören behauptete.

Um dies näher untersuchen zu können, magnetisierte ich jedesmal vor der
Sitzung unser Medium mit dem Erfolg, daß es somnambul wurde und als Hellseher
uns von der anderen Seite der Welt so viel Wunderbares erzählte, daß
wir aus dem Staunen garnicht herauskamen. Unser magischer Tiefschläfer
unternahm auch Reisen nach dem Monde und erzählte uns von ihm so viel, daß
ich mich veranlaßt fühlte, mir wissenschaftliche Bücher über den Mond anzuschaffen
, um die Ängaben unseres Sehers nachprüfen zu können. Dies Studium
führte mich in das weite Gebiet der Naturwissenschaften hinein, das mir im Laufe
der Jahre so lieb wurde, daß ich noch heute die Naturwissenschaften mit Liebe
und Äusdauer studiere.

Es vergingen Jahre, bis ich meine damals abgebrochenen Studien im praktischen
Spiritismus fortsetzte.

Ich war mittlerweile ein eifriger Änhänger der Lehren Darwins und seiner
Schüler geworden. Eines Tages geriet ich mit einem überzeugten Spiritisten in
einen Streit über die Wahrheit der Geisterlehre. Ich behauptete nämlich, daß
alle medialen Erscheinungen sich zwanglos aus dem Unterbewußtsein des
Mediums, also animistisch erklären lassen, was jener Spiritist mir eifrig zu widerlegen
bestrebt war. Um der Sache auf den Grund zu kommen, unternahm ich
von neuem spiritistische Zirkelsitzungen mit meiner Mutter, in denen ich zu einem
Medium und Hellseher wurde. Ich zog dann einige Freunde zu unseren
Sitzungen hinzu, um sie zur Seite zu haben, da ich in den Sitzungen in Tiefschlaf
fiel, aus dem ich erst nach zweistündigen Trancereden erwachte, ohne zu wissen,
was ich alles erzählt hatte.

So hielten wir vier Jahre lang unsere Sitzungen ab, regelmäßig jede Woche
einmal zusammenkommend. Nebenbei las ich eifrig alle Werke Karl du Preis
und Dr. Robert Frieses „Stimmen aus dem Reiche der Geister", da gerade in


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1919/0264