Freiburger historische Bestände - digital

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' den im Jahre 1908 Professor Jod! in seinem Lehrbuch der Psychologie niedergeschrieben
hat:

„Wenn eine unmittelbare Gedankenübertragung von einem Gehirn auf ein anderes
ohne irgend wahrnehmbare! physische Träger durch zwingende Beweise anerkannt
werden müßte, so würde dies zu einer gänzlichen Revision unserer Grundbegriffe
führen-" Dr. J. B ohm, Nürnberg.

Lehranstalt für Menschenkenntnis und Schicksalsbeherrschung

Wer die Menschen gründlich kennt, so wie sie im Grunde ihres Herzens wirklich siiyi,
wird sich vor vielen Enttäuschungen bewahren können. Er wird aber auch sein eigenes
Schicksal beherrschen lernen, denn es ist zum sehr großen Teile abhangig von den
Willensbeeinflussungen anderer Menschen.

Vor allem wird er sich selbst erkennen lernen. Er wird wissen, welche Fähigkeiten
in ihm schlummern und wie sie fürs Leben nutzbar gemacht werden können.

Dies alles unsern Lesern zu lehren, ist die besondere Äufgabe des Z. f. 0. Denn
wir wollen fürs Leben lehren, auf Grund einer vertieften Menschenkenntnis und Lebensauffassung
. Wir wissen, daß wir unser Schicksal selbst gestalten können, indem wir
uns der Führung des höheren Ichs in uns anvertrauen und uns durch Selbstschulung
magische Fähigkeiten erwerben, .die uns den Lebenskampf erleichtern, so daß wir ihn
in. edlerer Form führen können, als die Alltagsmenschen. Wir wissen aber auch,
daß die Gedanken aller edleren Menschen einem Strome zu vergleichen sind,
von dem wir getragen werden, wenn es uns gelingt, unser Lebensschiff ihm zuzusteuern
und auf ihm weiterzufahren. Viele fassen dies außer Ächtl Sie glauben nicht daran,
daß Gedanken Kräfte sind, die viel mächtiger sind als alle äußeren Verhältnisse. Durch
das rechte Denken kann man sein Schicksal gestalten nach seinem eigenen Willen —
vorausgesetzt, daß er eingeordnet ist dem großen Gedankenstrome, der durch all«
edleren Menschen hindurchfließt und der von Gott ausgeht.

Um alle diese Gedanken zur Tat werben zu lassen, habe ich mich entschlossen,
alle meine bisherigen Arbeiten am Z. f. O. zusammenfassen zu einer Lehranstalt für
Menschenkenntnis und Schicfealbeherrschung, an deren Arbeiten alle teilnehmen
können, die bereit sind, zu lehren und lernen im obigen Sinne.

Alle Auskünfte im Briefkasten des Z. f. O. sind nach wie vor für unsere Leser
kostenfrei. Anfragen, die wegen ihrer persönlichen Ärt eine direkte briefliche Beantwortung
erheischen, bitte ich ein Honorar von 3 Mark beifügen zu wollen, denn jede
Arbeit erfordert Zeit und Kraft, wenn sie wissenschaftlich und gründlich ausgeführt
werden soll Und jede Arbeit ist ihres Lohnes wert.

E. W. Dobberkau, Kötzschenbroda.

Gedankenübertragung. Vor etwa 10 Jahren bewohnte ich mit einem Mann
heimer (Zeumcr) und einem Neustädter a. H. (Ottmann) zusammen ein Haus in San
Angel, einer Vorstadt von Mexiko City. Sonntags saßen wir meistens im Garten hinter
dem Hause, schauten unserem kleinen frechen Papagei zui, wie er sich an der Zuckerdose
zu schaffen machte, oder freuten uns über die Zutraulichkeit der wenige Schritte
von unserem Tische die Blumen umschwirrenden smaragdenen Kolibris, oder bewunderten
die schneebedeckten, alten Vulkane Ixtaccihnatl und Popocatepetl, die im Osten
drüben in ganz unwahrscheinlicher Höhe sich reckten.

Meine beiden „Unnerlänner" hatten die gute Gewohnheit, für den am Sonntag fast
stets zu erwartenden Besuch aus der Stadt des öfteren ein Fäßchen Bier zu bestellen,
welches dann vormittags bei uns abgeliefert wurde.

Nun saßen wir auch einmal so am späten Frühstückstisch. Da kam mir der fie-