Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 300
(PDF, 128 MB)
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später trittst, bedeutet, daß ein neuer physischer Körper an die Stelle des
alten tritt. Mit anderen Worten: der alte wird zu einem neuen ungeformt
und umgewandelt. Während dieses Umwandlungsprozesses bedarf man vieler
Ruhe. Dein wahres, unsichtbares, geistiges Ich ist dabei eifrig am Werke.
Und du solltest während dieser Zeit nicht mehr angestrengt sein als zur Zeit,
da du ein Kind warst.

Wir gönnen uns aber diese Ruhe nicht. Wir zwingen die erschöpfte Organisation
zur Ärbeit, auch wenn sie ganz unfähig dazu ist. Wir verkennen
unsere Zeit der Mauserung und nehmen eine vorübergehende Schwäche als
eine Form von Krankheit. Wir fixieren solcherart in unserem Geiste, durch
"den Glauben an das Übel, die Krankheitsidee; wir schaffen uns sozusagen
eine Krankheit. Und während die Natur versucht, uns zu verjüngen und
stärker zu machen, vereiteln wir ihren Zweck und machen uns schwächer.

In der weit überwiegenden Mehrzahl von Fällen sind die Menschen außerstande
, jener Ruhe zu pflegen, die von der Natur gefordert wird. Sie müssen
arbeiten und arbeiten, von Tag zu Tag und von Jahr zu Jahr, um den Lebensunterhalt
zu erwerben. Äber das ändert an dem Ergebnis nichts. Die Gesetze
der Natur nehmen keine Rücksicht auf das System der menschlichen Verhält«
nisse. So, abgeplackt und unwissenderweise ungehorsam, plackt sich d*e
Menschheit weiter ab, schindet sie sich, leidet sie und verbraucht sie sich, sterben
Tausende in ehrenwerten Krahkheitsbetten elend dahin.

In manchen Fällen ist die Gewohnheit so stark, daß die Menschen ihre
Ärbeit oder die besondere Ärt ihrer Tätigkeit gar nicht ruhen lassen können.
Sie haben keinen Begriff von Geistes- oder Körperruhe und sie haben keine
Fähigkeit dazu. Es geht ihnen schlecht, allein sie lassen von der Ärbeit nicht,
wenngleich sie, ihrer zunehmenden Schwäche halber, in dieser Ärbeit unglücklich
sind, wie die vielen häuslichen Frauen" beweisen, die sich immer
darüber beklagen, daß sie sich zu Tode arbeiten müssen, und doch auch unglücklich
sind, wenn sie nicht arbeiten können.

Könnten diese Menschen Geist und Körper nur ein ewiges Mal annähernd
in jenen Zustand wahrer Ruhe bringen, sie würden möglicherweise
erschrecken und den Verfall ihrer Kräfte befürchten, Sie würden vielleicht
für einige Zeit langsam, träge und verhältnismäßig untätig sein. Äber das
wäre nur eine Folge der Hochspannung von Ge'st und Körper, denn die
geistige Kraft würde nun darangehen, wiederherzustellen und neuaufzubauen.
Äber gleichzeitig im äußeren physischen und im inneren oder geistigen System
angestrengt zu arbeiten vermagst du nicht. Wenn die eine Kraft am Werke
ist, muß die andere ruhen,

Die große Verjün^ungsoueÜe der Natur ist die Ruhe, Das brachliegende
Land sammelt neue Kraft, um das Korn wachsen zu machen. Die Mutter, deren
Geist und Körper während der Schwangerschaft am wen:gstcn Belastet wird,


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