Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 302
(PDF, 128 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1919/0306
Bie Musik als Heilmittel.

Von O. H. P. Silber.

Schon den Älten war es bekannt, daß man mit Musik mancherlei Krankheiten
, insbesondere die der Nerven, heilen kann.

„Äsklepiades blies eine Trompete, um Sklatika zu heilen. Indem ihr
langgezogener Ton die Nervenfasern zum Erzittern
bracht e, wich der Schmerz ausnahmslo s."

I. Samuel 21, 14—23, lesen wir: „Und es ereignete sich, daß, als der
böse Geist von Gott über Saul gesandt ward, David eine Harfe nahm und sie
mit seiner Hand spielte: so wurde Saul wieder erfrischt und gesund, und der
böse Geist wich aus ihm." Demokritos behauptete in ähnlicher Weise, daß
viele Krankheiten durch die Klänge einer Flöte geheilt werden könnten.

Kircher heilte mittels fünf Trinkgläsern, aus sehr feinem Glase, die in einem
Bogen standen. In zwei von diesen waren zwei verschiedene Ärten Wein, im
dritten Branntwein, im vierten öl und im fünften Wasser. Durch Bestreichen der
Glasränder mit den Fingern entdeckte er in ihnen fünf wunderbar melodische
Klänge, welche eine heilsame Wirkung auf Nervenkranke usw. ausübten.

Der berühmte Magnetiseur Mesrner gebrauchte o*ie „Kirchersche Harmonika
" bei seinen magnetischen Heilungen.

Älle Krankheit ist Disharmonie und erzeugt der der Harmonie entgegengesetzte
— negative oder feindliche Schwingungen; Musik bringt aber harmonische
Schwingungen hervor. Diese verzehren die disharmonischen, etwa wie
die Flamme das Gas verzehrt.

Man kann sich unter den harmonischen Schwingungen auch elektrische
Wellen denken, welche die disharmonischen oder „negativen" Wellen, welche
„krank" und daher schwächer als jene sind, aufsaugen.

Es ist auffallend, wie wenig Musik heute getrieben wird. Man kann z. B.
in Berlin wochenlang in den belebtesten Straßen spazieren gehen, bevor man
einmal die Töne eines Klaviers oder gar eines Trios oder Quartetts hört —
wie solche in Nachmittagsstunden in einigen Kaffees spielen.

In großen Lokalen finden abends Konzerte statt — aber alle diese Musikquellen
verschwinden fast gänzlich im Vergleich zur Einwohnerzahl.

Untersucht man die Gründe, warum so wenig musiziert wird, so kommt
man auf folgende Ursachen:

Die wenigsten haben Talent, Veranlagung und Neigung zur Musik, andere
haben keine Zeit oder kein Geld, ein Instrument zu erlernen; für viele ist das
Musizieren zu anstrengend, es geht auf die Nerven!

Wie selten hört man — selbst in den Feierstunden — die Töne einer
Geige — und noch seltener ist der Spieler ein Meister.


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