Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 379
(PDF, 128 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1919/0383
379

fallen, In der Gemeinde Kran nach, Pfarre Leutschach, meine Heimat) ein entlassener
katholischer Priester, welcher seinen Lebensunterhalt in der dortigen Gegend erbettelte,
um Speise und Trank für sich zu erbitten. Die zufällig allein im Hause anwesende
und in moralisch schlechtem Rufe stehende zwanzigjährige Tochter des Besitzers belegte
nun den armen Mann, statt ihm die erbetene Gabe zu reichen, mit den gemeinsten
und unflätigsten Schimpfwörtern. Auf das heftigste erzürnt rief er ihr im Fortgehen
zu: „Nun wartet, Ihr werdet alle noch an mich denken!"

Äm nächsten Tage begann der Besitzer mit vielen Taglöhnern die Weinlese.
Gegen 9 Uhr vormittags nun wurden sämtliche Arbeiter im Weinberge, ohne eine Spur
von einem Sandwerfer zu entdecken, derart mit Sand beworfen, daß sie nichts mehr
sahen, die Arbeit einstellten und nach Hause gehen mußten. Dort wurde denselben die
aus Brot und Wein bestehende Jause verabreicht. Plötzlich begann an der Decke ein
Scharren wie von einer großen Schar von Hühnern, und durch herabfallenden Unrat
wurden auf dem Tische stehende Getränke derart verunreinigt, daß sie ungenießbar
wurden. Dies wiederholte sich, so oft Getränke auf den Tisch gestellt wurden. Dabei
löste sich aber garnichls vom Deckenputz los und war auch niemals eine Henne am
Dachboden. Als die Leute beim Mittagessen saßen, flog ein 25—30 kg schwerer Stein,
von unsichtbaren Kräften geschleudert, durchs Fenster mitten auf den Tisch; ehe jener
weggeräumt war, kam schon der nächste geflogen, wobei ausdrücklich bemerkt werden
muß, daß im Hofe gar keine Steine vorhanden waren. Bei einbrechender Dunkelheit
begann ein Surren und Pfeifen im ganzen Hause wie von fahrenden Lokomotiven. Die
Tochter behauptete, daß sich allnächtlich ein unbekannter Beischläfer einfinde, dem
sie sich des öfteren zu Willen geben mußte. Eine im Hausflur stehende und von zwei
Personen zu treibende Handmühle konnte ohne jede sichtbare Ursache nicht mehr
weiter betrieben werden, so bald die Tochter helfen sollte. Ein auf Untersuchung hingekommener
Gendarm schrieb dies der Faulheit der Tochter zu und wollte sie mit Gewalt
zum Mahlen zwingen. Im selben Augenblick flog ihm durch die offene Haustür die
eine Hälfte eines Mauerziegels an den Rücken. Hinauseilend, um den Werfer zu ertappen
, bekam er über das Hausdach herüber die zweite Hälfte des Mauerziegels auf
den Kopf geworfen. Höchst ergrimmt um die Hausecke biegend, erblickte er hinter
dem Hause hohnlächelnd ein altes Weib, welches gegen eine mit unentwirrbarem Dorngestrüpp
verwachsene Schlucht zu die Flucht ergriff und den Gendarm in seiner
blinden Vcrfolgungswut so weit in dieses Gestrüpp hineinlockte, daß er von fremden
Leuten befreit werden mußte, während das Weib spurlos seinen Blicken entschwand.
Im Schuppen stehende Fuhrwagen wurden von unsichtbaren Händen den steil und in
jähen Wendungen berganführenden Weg bis zur Spitze emporgezogen und kehrten
von selbst rücklings, ohne zu entgleiten, in den Schuppen zurück. Die Tochter kam
ins Krankenhaus nach Graz, mußte sich aber, da nächtlicherweile im Krankenzimmer,
in dem sie lag, gleichfalls dieses ohrenbetäubende Surren und Pfeifen rumorte, wieder
entfernen. Der gr,>ße Kleiderkoffer derselben fand sich hinter dem Hause zwischen
zwei Fichten derart eingezwängt, daß Menschenhände denselben unmöglich dorthin
bringen konnten, und eine Fichte gefällt werden mußte, um den Koffer frei zu bekommen
. Als die Besitzerin eines Sonntags in die Kirche gehen wollte, fand sie nur
einen ihrer Sonntagsschuhe, während der zweite auf dem höchsten Wipfel einer Fichte
hing, wohin nicht einmal ein kleiner Knabe nachklettern konnte. Die Bewohner dieser
Wirtschaft, durch all diese Vorgänge in höchste Angst versetzt, suchten natürlich nach
beherzten Personen als Gesellschaft. So fand sich auch ein kourragierter Flickschuster,
der seine Werkstätte dorthin verlegte. Kaum wollte er aber mit einem ganz neu angefertigten
Pechdraht zu nähen beginnen, als selber in kleine Stücke zerschnitten vor


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1919/0383