Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 413
(PDF, 128 MB)
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sache nicht weiter zu berücksichtigen. Äls Beispiele der durch diese zwei
Medien geschriebenen Werke, welche ich, weil ich sie selbst gelesen habe,
federn mit religiösem Gefühl begabten Menschen angelegentlichst) empfehle,
nenne ich die von Meierhofer herrührenden „53 Predigten vom Herrn" und
die durch Johanna Ladner geschriebenen „Vaterbriefe".

Sämtliche im Verlage von J. C. Landbeck in Bietigheim an der Enz
(Württemberg) erschienenen Schriften, deren Hauptbestandteil die eben erwähnten
Vatermedien Lorber, Meierhofer und Johanna Ladner geliefert haben, vertreten
eine einheitliche echt christliche Weltanschauung, die mit der biblischen Lehre
in allen Hauptpunkten übereinstimmt. Sie bringen uns aber sehr wichtige
Erklärungen vieler Stellen der Bibel und wichtige Ergänzungen,
die sich hauptsächlich auf das Leben nach dem Tode beziehen. Ähnliche
Schriften, welche im wesentlichen die gleiche Weltanschauung vertreten, me"-
stens aber nicht medial geschrieben sind, finden wir auch im Verlage von
F. E. Baumann in Bitterfeld. In manchen Erzeugnissen dieses Verlags tritt
indes eine starke Hinneigung zu den Änschauungen der indischen Theosophie
zu Tage. Äuch bei O. E. Ulrich in Berlin sind Schriften erschienen, die der
Bietigheimer Richtung der christlichen Theosophie beizuzählen * sind. Insbesondere
gehört hierher die Zeitschrift „Einst und Jetzt" oder „Wie steht
der Mengen zu Gott dem Vater". Inwiefern auch die Werke des Propheten
Seeber, im Verlage von Max Winter in Chemnitz, hierher zu zählen sind,
vermag ich nicht zu sagen, da ich diese Schriften nicht genügend kenne.

Der Sitz der zweiten Ha.uptrichtung der christlichen Theosophie ist, wie
ich schon gesagt habe, Budapest. Ihre Schriften sind jedoch in deutscher
Sprache erschienen. Ihre bedeutendste Schriftstellerin ist die Gräfin Ä d e 1 m a
von V a y auf Schloß Gonobitz in Südsteiermark. Sie ist Medium und hat,
ihrer Ängabe nach, unter der Inspiration sehr hoher Geister geschrieben. Eines
ihrer Hauptwerke, betitelt „Geist, Kraft und Stolf", kann auch unmöglich ihr
eigenes Geistesprcdukt sein. Außerdem hat sie verschiedenes ohne direkte
Inspiration geschrieben. So ihr „Glaubensbekenntnis e'ner modernen Christin
als Erwiderung zum Glaubensbekenntnis eines modernen Naturforschers" erschienen
in Pest 1873.

Die Hauptliteratur dieser zweiten christlich-theosophischen Richtung finden
wir jedoch nicht in den von der Baronin von Vay selbst herausgegebenen
Schriften, sondern in einer durch die Medien des Vereins spiriter Forscher
in Budapest geschriebenen Zeitschrift, die sich anfänglich „Reflexionen aus
der Geisterwelt" später „Reformierende Blätter zur Bildung reiner Ethik" betitelte
. Die bedeutsamsten Ärtikel dieser Zeitschrift sind die angeblich von den
Äposteln herrührenden Erklärungen der vier Evangelien und anderer Schriften
des Neuen Testaments, in denen einmal — bei der Erklärung des Markusevangeliums
durch Petrus — vorübergehend Jesus Christus selbst als Inspirator
des Mediums auftritt.


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