Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 417
(PDF, 128 MB)
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417 —

Reiches darin offenbar werden. Das sind die Prinzipien der von Blavatzky

gegründeten esoterischen Schule".
Aus dieser Richtigstellung dreier landläufiger Irrtümer ersehen Sie, daß der
Unterschied zwischen der indischen Theosophie und dem unverfälschten biblischen
Christentum, sowie der modernen christlichen Theosophie nicht so
groß ist, wie vielfach geglaubt wird. Es wird wohl einmal eine Zet kommen,
in der man sich daran machen wird, die Unterschiede ebenso wie die Übereinstimmungen
zwischen den beiden großartigsten Systemen des Offenbarungsspiritismus
, der christlichen und der indischen Theosophie, genauer zu untersuchen
. Man wird dann, wie ich glaube, wunderbare Übereinstimmungen finden,
namentlich in der Schöpfungsgeschichte, wodurch bestätigt werden wird, daß
beide Systeme wahre Offenbarungen der jenseitigen Welt sind. Der wesentlichste
Unterschied ist die verschiedene Ansicht über die Person Jesus Christus,
woran sich dann weitere Unterschiede anknüpfen. Aber gerade dieser Hauptunterschied
erklärt sich leicht, denn die alte indische Theosophie entstand, bevor
Christes auf der Erde erschien, und die moderne indische Theosophie hat,
wahrscheinlich unter der Inspiration sei es lebender, sei es verstorbener indischer
Theosophen (der Mahatmas) die Grundlage der alten beibehalten und erblickt
in dem später erschienenen Christus nur einen großen Propheten, einen „Nirmanakaja
", gleich denjenigen großen Propheten, denen sie ihre eigene Entstehung
verdankt.

Zum Schlüsse muß icn noch auf einen Punkt in den Lehren der indischen
Theosophie eingehen, der auch für die wissenschaftliche spiritistische Literatu *
von großer Bedeutung werden kann. Ich meine die Anschauungen der ind>
sehen Theosophie über die Ursachen der mediumistischen
Erscheinungen.

Die Wissenschaft hat bisher bezüglich dieser Ursachen nur drei Hypothesen
geprüft, die materialistische, welche die Ursache dieser Erscheinungen
ausschließlich in Kräften der sinnlichen Welt sucht und die Mitwirkung cnl-
körperter Geister leugnet, die re'n spiritistische, welche die Mitwirkung verstorbener
Menschen voraussetzt, und diejenige, welche die Mitwirkung vc •'
fremden einer übersinnlichen Welt angehörigen Intelligenzen zwar zugibt, aber
es für unmöglich hält, die Natur dieser Intelligenzen genauer zu bestimmen
Die indische Theosophie stellt nun eine vierte Hypothese auf. Nach ihrer Lehre
liegen die Ursachen der mediumistischen Erscheinungen zum Teil in schattenhaften
Bestandteilen Verstorbener, die in der Erdsphäre zurückgeblieben sind
und hier unbewußt noch einige Zeit fortleben, während die bewußte Seele bereits
in eine höhere Sphäre aufgestiegen ist, zu einem andern Teil in künstlichen
„Elementais", d. h. in durch den WTillen der Menschen erzeugten Gedanken, die
je nach der Energie dieses Willens eine stärkere oder schwächere Wesenhaftig-
keit und Dauer erlangen, zu einem dritten Teil in natürlichen Elementargeistern,
die eine besondere Ordnung intelligenter unsichtbarer Wesen bilden. Alle diese

Zentralblatt für Okkultismus. XIII. Jahrgang. &l


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