Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 434
(PDF, 128 MB)
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Leib, ätherischem oder Lebensleib (von dem Schweizer Philosophen Ignaz
Paul Vital Troxler, von Münster und Aarau in den vierziger Jahren des
vorigen Jahrhunderts als feiner, hehrer Seelleib bezeichnet, von Dr. Rud-
Steiner auch „Bildekräfteleib" genannt1)), astralischem2) Leib und „Ich"
(Bewußtseins-Seele und Geistselbst oder „Mauas", in dem das „Ich-Erlebnis"
aufblitzt) gebildet ist, dem ist es geläufig, daß mit dem physischen Tode
nur der mineralische Leib den irdischen Elementen, aus denen er gebildet
war, zurückgegeben wird, daß aber des Menschen „Ich", wenn die abscheidende
Seele hinter die Pforte des Todes getreten ist und dort auch
ihren ätherischen oder Lebensleib der ätherischen Welt übergeben hat, doch
mit diesem Bildekräfteleib in stetig weiterer Verbindimg bleibt. Mittels
dieses Ätherleibes erlebt sich und wirkt der Abgeschiedene aus seiner
geistigen Welt heraus bis herab zu unserer irdischen Ebene: hinein in den
Kreis seiner Hinterlassenen. Der ätherische oder Lebensleib dient dem
„Toten" gleichsam als ein brauchbares „Prisma", auf das er seine Gedankenbilder
wirft, die sich dann in diesem Flächenwinkel (wie die Farben
des Regenbogens) brechen und sozusagen wie vielfarbig nuancierte „Strahlen"
in die Seelen der aufnahmefähigen Erdenmenschen fallen. — Jahrzehnte
nach seinem irdisch -körperlichen Abscheiden legt der Dahingegangene auch
seinen „astralischen" oder Seelen-Leib von sich und macht ihn nun ebenfalls
zu einem Instrumente für sein Wirken in die Erdenwelt.

So erlebt die auf Erden zurückgebliebene Menschenseele gar manche
Imagination, Inspiration und Intuition, die ein abgeschiedenes liebes Wesen
zum Urheber hat.

Wer von diesen okkulten Dingen einiges Wissen hat, der übt bewußtermaßen
einen feinen Seelentraining, um sich immer fähiger und fähiger
zu machen, gleichsam zum „Resonanzboden" zu werden für die zarten
Schwingungen aus der elementarischen Welt . . . Denn je inniger die im
* irdischen, physischen Leibe weiterhin wohnende feingegliederte Menschenseele
dem oder den Dahingegangenen die Treue bewahrt, um so reicher
werden die geistigen Mitteilungen und Jenseitsklänge sein, die sich in diese
Seele hineinsprechen. Einer meiner Freunde erzählte mir, wie er während
einer Aufführung eines der berühmten Beetboven'schen Tonworke das ihn
tiefergreifende Erlebnis einer wunderbaren Farbenharmonie über den Häuptern
des Auditoriums hatte und daraus sich abhebend das lebend sprechende
Antlitz eines geistigen Wesens . . . Immer fühlt sich dieser Freund geist-
nmgeben und geleitet und inspiriert, und wenn er in solchen Augenblicken

1) „Das Reich", j. Jahrgang, Buch 4.

2) Das Wort astral weist hin auf jene Kraft, welche die Bewegungen innerhalb
der Sternen weit verursacht und als Prinzip auch im menschlichen Leibe,
Eigenbewegung gebend, wirkt. Vgl. H. Wolfram, „Imagination, Zerrbild und
Angesicht*1 (Verlag Max Altmann, Leipzig), S. 181.


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