Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 452
(PDF, 128 MB)
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weder (wie bei den Westmächter) mit Hilfe des Militarismus zu unterdrücken
versucht oder sich (wie bei uns) ihr anpaßt, so daß eine ungeheuere
Preissteigerung die Folge gewesen ist. Um so mehr leidet der Mittelstand
, also gerade die Schichten, die von jeher den festesten Bestandteil
der früheren Staaten dargestellt haben und in dessen Kreisen auch die
okkultistische Bewegung von jeher einen festen Rückhalt gefunden hat.
Wir sehen den Todeskampf dieses Mittelstandes täglich vor Augen, und
es gilt zu helfen und sich den neuen Verhältnissen anzupassen, soweit das
möglich ist.

Wie aus dem Vorhergesagten hervorgeht, ist auch der Okkultismus,
wenigstens in der alten Welt, durch diesen Umschwung sehr in Mitleidesschaft
gezogen worden. Wohl sind durch das Unglück, das besonders der
Krieg über viele Familien gebracht hat, viele Herzen der Wahrheit der
okkultistischen Weltanschauung geöffnet worden (ein Fortschritt, der gewiß
nicht zu unterschätzen ist), aber die soziale Notlage hat doch auch viel
Nachteile mit sich gebracht. Tausend Fäden sind durch den Krieg zerrissen
worden, die der Okkultismus zwischen den einzelnen Ländern sre-

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spönnen hatte. Was hätte aus der Welt werden können, wenn man auch
nur einen kleinen Teil der ungeheueren Summen, die für die gegenseitige
Vernichtung aufgewendet worden sind, für die Erforschung des Okkultismus
ausgegeben hätte! Statt dessen ist diese Bewegung wenigstens in
einem Teile, was ihre Ausbreitung durch den Buchhandel etc. betrifft, geradezu
in Frage gestellt: mancher ist gezwungen, durch die soziale Notlage
seine Zeitschrift aufzugeben, oder die Zeit, die er bisher der Erforschung
okkulter Phänomene widmete, anders zu verwenden. Viele okkulte Bücher
sind im Preise derartig gestiegen, daß sie sich nur wenige anschaffen
können, ältere Werke können wegen der hohen Unkosten nicht mehr aufgelegt
, neue, da den Verfassern oft die Mittel dazu fehlen, nicht mehr
gedruckt werden. Diese Umstände müssen natürlich auch auf die Er-

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forschung der okkulten Phänomene selbst nachteilig wirken. Ist doch der
Forscher auf diesem Gebiete durchaus nicht in derselben glücklichen Lage,
wie etwa seine Kollegen in einer anderen Fakultät, die dem Wissenschaftsbetriebe
unseres Staates angegliedert ist. Er kann nicht, wie jener, in die
nächste Universitätsbibliothek gehen, um sich alle Bücher zu leihen, die
ei zur Durchführung seiner Aufgabe nötig hat. Die Werke auf okkultem
Gebiet sind, wenigstens gilt das für viele ältere, entweder gar nicht,mehr
zu beschaffen oder sehr teuer und müssen daher, wenn auch oft unter
großen Schwierigkeiten, erst aus Privathänden beschafft werden. Man hat
diesen Verhältnissen daher schon früher, wenn auch nur zum kleinen.
Teile, Rechnung getragen, indem man entsprechend den Einrichtungen
jenes anderen Wissenschaftsbetriebes sich zu Vereinigungen zusammengeschlossen
hat, die keinen andern Zweck haben als eben die Erforschung


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