Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 491
(PDF, 128 MB)
Bibliographische Information
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meiner Freundin nicht mehr zu sehen; sie war pünktlich an der Bahn, und
wie ich kam, sauste der Zug grade ab. Jedesmal, wenn ein Brief von
G. an E. kam, sagte ich es mit Bestimmtheit vorher an; wir fanden dann
auch die Erklärung dafür, doch erst später nach seinem kurz darauf erfolgten
Tode. Im November 1916 wachte ich eines Nachts in stockfinsterer
Nacht gegen 2 Uhr auf, sah das Zimmer in hellem Licht und am Fußende
meines Bettes den Bräutigam von E., wie ich ihn aus dem Bilde kannte,
doch etwas verändert, mit blutender Brust und Kopf stehen! Die linke
Hand preßte er auf sein Herz, die rechte hielt einen Verband auf der
Stirn, traurig sagte er zu mir: „Tröste E.! Sie wird sehr leiden!" Dann
noch ein voller Strahl aus seinen tiefdunklen Augen, da löste er sich auf
und verschwand mit dem Lichte. Nachdem ich wiederholt hingeschrieben
hatte, erhielt ich die Nachricht, daß G. durch Kopf- und Brustschuß verwundet
und gefallen war und E. infolge dieses Schmerzes dem Wahnsinn
nahe gewesen sei! Später erklärte E. mir, daß sie einst ihrem Verlobten
ein Bild von sich und mir geschenkt hätte, er habe großes Interesse für
mich gezeigt, und zur Zeit, als ich bei meinen Freunden in N. weilte,
dieses wußte und mit dem Vorsatz, mich kennen zu lernen, sich dem
Transport freiwillig angeschlossen und während der Fahrt stark an mich
gedacht hätte. Jedenfalls hatte er auch starke Gedanken ausgesandt, die
mich kurz vor Eintreffen seiner Briefe erreichten, denn anders kann ich
mir das richtige Vorhersagen nicht erklären.

Das wären so einige Beispiele der Gedankenübertragung zwischen
meiner Freundin G. und mir; ich könnte diesen Bericht unendlich weit
ausdehnen, denn vieles habe ich dadurch noch erhalten, sogar hörbare
Beweise, die ich hier nicht vorenthalten will. So war ich am Silvester
1917 zu einer Feier bei Verwandten eingeladen, wurde aber von einem
Unwohlsein befallen, so daß ich nicht an der Abendtafel teilnehmen konnte
und mich in ein ganz ruhiges, einsam gelegenes Zimmer zurückziehen
und niederlegen mußte. Nachdem ich 4 Stunden apathisch gelegen und
mich dann ein wenig erholt hatte, es war kurz vor 12 Uhr, hörte ich
leise Schritte neben mir — verwundert horchte ich auf — in der Wohnung
alles still, die Gesellschaft war sehr rücksichtsvoll und hatte sich
auf die entferntesten Zimmer beschränkt — wieder — tapp, tapp, tappt
Ein leises Raunen um mich, unterdrücktes Kichern — dann ein heller,
klappernder Ton dreimal hintereinander, so ungefähr das Gott zum Gruß!
beim Tischklopfen — dann noch einmal und noch ein drittes Mal! Dann
sich leise entfernende Schritte — dann Totenruhe.

Na, denke ich, was spukt hier wohl herum ? Ist wohl gleich Gespensterzeit
? 10 Min. zu 12 Uhr! Da traten meine Angehörigen ins
Zimmer, mir war besser geworden, und lachend erzählte ich ihnen den
„Geisterspuk!" Genau, so sagte ich, als wenn jemand die Klappe unserea


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