Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
13.1919/20
Seite: 522
(PDF, 128 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1919/0526
— Ö22 —

ich den rechten Arm kaum erst halb zum Gruß erhoben hatte, zu meinem Erstaunen
plötzlich kehrt und wollte sich auf den andern stürzen, ließ aber sofort
wieder davon ab, als ich meinen Arm herunternahm und meine Gedanken ausschließlich
auf den Holzstall mit dem Beile konzentrierte."

Die Telepathie dürfte sich als nicht für die Kriminalistik nutzbringend
verwerten lassen, wohl aber die Suggestion, und zwar in der Weise, daß der
Verdächtige in suggestivem Zustand dazu gebracht wird, seine etwaige Teilnahme
an einem Verbrechen oder seine Mitwisserschaft im einzelnen darzulegen.

Marconi über die Möglichkeit elektrischer Zeichen von den Planeten.

Aus Rotterdam wird gemeldet: „Daily Mail" veröffentlicht ausführliche Mitteilungen
, die ihr Marconi über Erscheinen der drahtlosen Telegraphie gemacht
hat, die zu seltsamen Vermutungen zu führen scheinen. Es treten Zeichen
gleichzeitig in Amerika und England auf, und gewisse Buchstaben kommen
immer wieder vor. Aus der Tatsache, daß die Zeichen in London und Newyork
zu spüren sind, und zwar mit gleicher Stärke, wird geschlossen, daß die Nachrichten
von weither kommen. Marconi nimmt an, daß die Zeichen von elektrischen
Sonnenstörungen stammen, er gibt aber auch zu, daß die Möglichkeit
besteht, daß die Planeten sich mit uns in Verbindung zu setzen suchen.

Schuld. Ein Bericht von M. Sch. Mein Schwager, Hauptlehrer O. in W.,
erzählte mir wiederholt folgende wahre Begebenheit: Meine Tante Amalie waf
als junges Mädchen mit einem hochbegabten Theologen namens K. verlobt. Die
jungen Leute liebten sich innig, aber beide waren arm und ihre Verbindung
wurde dadurch erschwert und, wie aus nachfolgendem ersichtlich, gänzlich aufgehoben
. Nach einem herzlichen, von Versprechungen unverbrüchlicher Treue
begleiteten Abschied von seiner Braut begab sich K. als Hilfsgeistlicher nach
Nürnberg. Dortselbst verkehrte er viel im Hause eines angesehenen und einflußreichen
Konsistorialrates, der dem jungen Pfarrer seine Zuneigung nicht
vorenthielt und ihm manche Begünstigung zuteil werden ließ. Bei den öfteren
Besuchen lernte er auch die hübsche und geistreiche Tochter des Konsistorialrates
kennen und die junge Dame machte Eindruck auf ihn. Sie selbst fand
auch Gefallen an dem ihr seine Huldigungen unverhohlen darbringenden Mann.
K. vergaß sein sanftes, für ihn in Liebe erglühtes Mädchen in der Heimat und
warb um die Tochter seines Vorgesetzten und Gönners. Er wurde nicht abgewiesen
mit seinem Antrag, und nach kurzem Brautstand fand die Trauung
mit dem, nebenbei bemerkt, auch sehr reichen Mädchen statt Durch diese
Verbindung erwuchsen dem jungen Pfarrer für seine Laufbahn die denkbar
günstigsten Vorteile. Schon nach kurzer Zeit wurde er i. Pfarrer an St. J. in
Nürnberg, welcher Stelle er infolge seiner großen Begabung vollauf gewachsen
war. Er war als glänzender Kanzelredner berühmt, und die stets volle Kirche,
die er hatte, wenn er predigte, sagte es ihm, wie beliebt er bei seiner Gemeinde
war. Doch sein Treubruch brachte ihm wenig Glück in seinem Ehestand, Seine
einstige Braut überwand den Bruch zwar schwer, lebte aber in nachmaliger
äußerst glücklicher Ehe mit einem Kantor. K.'s Frau wurde jahrelang bettlägerig
und seine Kinder haben ihm wenig Freude bereitet. Zudem nagte die
Reue an seinem Herzen und oft packte ihn eine wahre Sehnsucht nach dem
Gegenstand seiner einstigen Liebe. Um jeden Preis wollte er die gewesene
Braut noch einmal sehen und ihre Verzeihung erflehen. Nach erst mißglücktem
Versuch und auf Fürbitte ihres Mannes ließ sie sich herbei, Pfarrer K. in ihrer
Häuslichkeit zu empfangen und ihm zu vergeben. Seelisch erleichtert verließ
K. das freundliche oberfränkische Dorf und für die Folge entstand reger freund-


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