Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
14.1920/21
Seite: 100
(PDF, 132 MB)
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— i'bo —

und andere Fürstlichkeiten. Viele Gelehrte huldigten allzeit dieser hohen
/Kunst, allen voran Cornelius Agrippa, Cardan, Nostradamus, Pkeitus de
Titus, der berühmte Paracelsus, der Wunderarzt, dann der süddeutsche
Schoner, ferner Bacon, Tychode Brahe, der große Reformator Melanchton, Galileiy
Kepler und Kopernikus, welch letzterer eine Bresche schlug in die
herrschende Anschauung, daß nur das maßgebend sein könnte, was die
Sinne sehen. Und damit nahm die heutige moderne Astrologie ihren Anfang.

Giordono Bruno aber kam als erster philosophischer Ausleger der
Lehren des Kopernikus.

Die aufs eklatanteste eintreffenden Voraussagen, Resultate eingehender
Berechnungen Tycho de Brahe's, mußten damals alle Welt in Staunen
setzen. So hatte er seinem Landesfürsten wie dessen Angehörigen das
Horoskop gestellt. Dabei mußte er unter anderem den frühzeitigen Tod
des jungen Herzogs unter ganz außerordentlichen Umständen prognostizieren.

Genau zur bestimmten Zeit hauchte dieser sein junges Leben aus, —
natürlich ohne Kenntnis des seiner Harrenden erlangt zu haben. Und er
selbst, Tycho, ward frühzeitig durch das Eintreffen der astrologischen
Lehren aufs intensivste wachgerüttelt worden. Eine Lehre des Ptolomäus-
gibt dem Nebelfleck des Krebses, der Präsope, die Ursache zum Auftreten
der Pest. Und eine Konjunktion auf dieser Stelle brachte tatsächlich diese
entsetzliche Seuche zur Entfaltung, was derart erschütternd auf den jungen
Tycho wirkte, daß er sein Leben gänzlich in den Dienst der Astrologie
stellte und ihr auch weiteste Geltung verschaffte. Ihm danken wir in der
Folge die Lehre der Protektion.

Wir sehen auch hier, wie bei Luther, der durch einen durch einen
Blitzstrahl entzündeten Baum, der in seiner nächsten Nähe gestanden, in
die innerste Seele getroffen, wach gerüttelt worden war, daß ein von außen
kommendes Ereignis plötzlich seinem Lebensschifflein eine andere Bahn
gegeben. Blicken wir aber tiefer, lesen astrologisch, so werden wir erkennen,,
daß das Horoskop Aufschluß gibt über die zu jener Zeit zwar spontan eintreffende
, indes längst karmisch, d. h. schicksalsgemäß vorgesehene Änderung
der Sinnes- und Arbeitsrichtung. Daher kennt der Astrologe auch keinen:
Zufall!

Wie aber Kepler die Astrologie auffaßte, wie er sich die Erde selbst
beseelt vorstellte, das mag mit seinen eigenen Worten wiedergegeben
werden:

„Diese und unzählige Veränderungen und Phänomene, die in und
auf der Erde vorgehen, sind so regelmäßig jund abgemessen, daß man sie
keiner blinden Ursache zuschreiben kann, und da die Planeten selbst
nichts von Winkeln ."wissen, welche ihre Strahlen auf der Erde bilden, so
muß die Erde eine Seele haben. Die Erde ist ein Tier."

(Er meint natürlich nicht ein Tier im gewöhnlichen Sinne, sondern


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