Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
14.1920/21
Seite: 104
(PDF, 132 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1920/0108
daß nur der Herrscher im Reiche die Kronen zu verteilen vermag. —
Es sei übrigens gerne zugegeben, gewiß, auch der tüchtigste Astrolog kann
sich gelegentlich irren.' Die Materie ist eben äußerst anspruchsvoll.

Wer aber weiß, wie überaus kompliziert die Ausführung ist, wie unerläßlich
vor allem die Festsetzung des exakten Geburtsaugenblickes ist,
wie nötig anderseits dazu genügende Korrekturmöglichkeiten sind, d. h.,
die Angabe von gehabten einschneidenden inneren Ereignissen, der wird
verständnisvoll sein in seinem Urteil und vor allem bedenken, daß die
Kunst der Prognose keine eindeutige Wissenschaft darstellt, sondern die
Auslösungsmöglichkeiten der Aspekte vielfältiger Art sind und jeweils
gänzlich abhängig von dem Geistesniveau, dem Milieu des Horoskop-Inhabers.
Und dazu ist jedenfalls die Kenntnis der jeweils in Betracht kommenden
individuellen Verhältnisse unbedingt wünschenswert. Stehen wir doch auch
verhältnismäßig erst am Anfange ihrer neuzeitlichen Entwickelung! — Mit
voller Berechtigung aber dürfen und müssen wir darauf hinwirken, daß
sie überall da, wo frisch vorwärts strebende Geisteskräfte sich regen, rechtliche
Anerkennung findet und auf der geforderten Grundlage in absehbarer
Zeit auf Hochschulen gepflegt, vervollkommnet, vergeistigt werde. -~
Deun nur, wenn ihr die wissenschaftliche Basis zugestanden, wenn
mit dem Ernst exakter Wissenschaft von Berufenen daran gearbeitet
wird, in wahrer Künstlerschaft, vermag an dem kunstvollen Gebäude
der Astrologie mit dem wünschenswerten Material geschafft zu werden,
das Letzte daran erreicht, es mit dem Schlußstein gekrönt zu werden.

Doch auf keinem anderen Gebiete macht sich ein solch krasser
Dilettantismus geltend wie gerade bei der Astrologie. Und doch stellt
wahre, ernste Kunst die allerschwersten Vorbedingungen und ein nicht
in unterschätzendes Aufgebot von Fleiß und großer Ausdauer. Dazu gehört
ferner vor allem eine wirklich universelle Bildung, abgesehen von
der erforderlichen tiefen Sachkenntnis auf dem astronomischen wie astrologischen
Gebiete. Dann ist weiter unerläßlich ein hohes moralisches
Niveau des Ausführenden.

Denn Astrologie ist Vertrauenssache. Dazu ferner außerordentliche
psychologische und Menschenkenntnis. Selbst im Besitze all dieser Qualitäten
wird es dem Astrologen doch niemals gelingen, auszulernen, und immer
wieder wird er Neues finden in der Vielartigkeit der Erscheinungen. Denn
unerschöpflich ist der Born der Weisheit.

Ein oft gehörter Gegengrund der Astronomen geht weiter dahin,
daß die Größe, Dichtigkeit und Entfernung der Planeten zu wenig resp,
gar nicht in Berücksichtigung gezogen würde, wie die Kometen und Planetoiden
nicht verwendet würden bei den Wirkungsmöglichkeiten.

Nun, der Geistenwissenschaftler, der den Zusammenhang erkannt hat,
der Wesen und Ziel der Himmelskörper zu ergründen weiß, der wird wohl


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1920/0108