Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
14.1920/21
Seite: 184
(PDF, 132 MB)
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teilchen verursacht wird, um die sich der atmosphärische Waserdampf
niederschlägt. Diese unendlich kleinen Tröpfchen bilden in ihrer Gesamtheit
den Nebel und lösen sich beim Niederfallen zur Erde in Wasser auf.
Kegen und Hagel bilden sich in analoger Weise. Der gleiche Vorgang
wiederholt sich bei der mysteriösen Tränenbildung. Das auf die Madonnen-
Statue projizierte Fluidum des Mediums ist Materie in strahlendem Aggregatzustand
, um welche sich der atmosphärische Wasserdunst kondensiert. Wegen
der großen Anzahl der Anwesenden war die Zimmerluft stets mit Wasserdunst
gesättigt. Die wunderbare Vermehrung der aufgefangenen Tränen
war nur die natürliche Weiterentwicklung des ersten Phänomens.

Die Hypothese Tidianeuqs ist wissenschaftlich haltbar, denn sie beruht
auf positiven Erkenntnissen und vermag in rationeller Weise das Wunder
blutender Christusbilder, Hostien u. dgl. zu erklären, von denen in Heiligenlegenden
vielfach berichtet wird und die sich auch noch in unserer Zeit
in bestimmten Milieus dann und wann wiederholen. Eben der Umstand,
daß das Tränenwunder ausblieb, als die Statue in das Franziskanerkloster
verbracht wurde, spricht für den mediumistischen Ursprung des Phänomens.
Die zweite Madonna weinte nicht mehr, weil inzwischen beim Medium und
seiner Umgebung eine Änderung in der dominierenden Idee stattgefunden
hatte, sei es infolge der äußeren politischen Vorgänge, sei es infolge der
Vorstellung, daß die erste Statue eine ihr eigene wunderbare Kraft besaß.
Bereits 1908 hatte Dr. Imola aus Turin gelegentlich der bei einer Sitzung
mit der Eusapia Paladino beobachteten Nebelbildung auf die Analogie des
vom Medium ausgehenden rätselhaften Fluidums mit den Kathodenstrahlen
einer Crookes'schea Eöhre hingewiesen, welche beim Durchgang durch eine
mit Feuchtigkeit geschwängerte Luft eine intensive Nebelbildung verursachen.

Die mannigfachen physischen und moralischen Leiden der Maria Mesmin
sind lediglich als Autosuggestionen einer Hysterischen anzusehen. Desgleichen
waren die Wohlgerüche, die angeblich der zweiten Madonna entströmten
, nur durch Autosuggestion hervorgerufene Geruchshalluzinationen,
die sich in der Folge auch auf andere Personen übertrugen, die sich im
gleichen Zustand mystischer Erregung befanden. Ebenso waren die Heilerfolge
, die Monsignore Sapounghi durch Verabreichung der wunderbaren
Tränen erzielte, bloße Suggestionswirkungen.

Das „Wunder" der Notre-Dame-des-Pleurs läßt sich somit auf bekannte
Erscheinungen zurückführen.





Okkultistische Umschau.









Mißbrauch des siderischen Pendels. Ich beschäftige zurzeit die Staatanwaltschaft
mit folgender Angelegenheit: Der sogen. „Warenversandt" in


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