Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
14.1920/21
Seite: 191
(PDF, 132 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1920/0195
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jemand zu ihr gesagt, sie müsse in einem früheren Leben sehr böse gewesen
sein, weil sie jetzt so viel zu leiden hätte. Schließt man nun zurück auf Christus,
was müßte dann er in einem eventuellen früheren Leben getan haben, daß man
ihn hier gekreuzigt hat? Konnte ein solcher, von Gott gesandter Geist überhaupt
unrecht tun ? Ich glaube, ganz entschieden nein! Nur unrecht leiden
mußte er. Wäre es nicht auch möglich, daß ein Verstorbener ein Geistwesen
bleibt? Es ist doch trostlos, wenn man sich vorstellt, daß derselbe Kampf
zwischen Gut und Böse im Jenseits weiter gehen soll.
Nachwort.

Alle diese Fragen sind berechtigt. Sie scheiden die Anhänger des Okkultismus
in 3 große Richtungen: in die Anhänger H, F. Blavatsky's, Allan Kardec's
und A. J. Davis'. Erstere glauben an die Seelenwanderung im Sinne der indischen
Philosophie; ihre Lehren führen sie auf Offenbarungen zurück, die von
den Meistern, den geistig hoch entwickelten Denkern Indiens, ausgehen.

Allan Kardec baute seine Lehre auf Offenbarungen auf, die er von Somnambulen
erhielt; sie waren jedoch stark religiös beeinflußt, so daß sie nicht als
vorurteilsfrei gelten können. A. J. Davis war Hellseher; was er lehrte, beruhte
auf eigenen Erlebnissen und unmittelbaren Wahrnehmungen als Geisterseher.
Von ihm ging daher eine große Bewegung aus, die sich auf die Erfahrungen
moderner Seher und Medien begründet und alles ablehnt, was nicht durch die
Erfahrung nachgeprüft werden kann. Der grundlegende Denker ist Carl du Prel.
Doch neigte auch er der Seelenwanderungslehre zu, obwohl er immer wieder
betonte, daß sie durch die Erfahrung bisher nicht einwandfrei bewiesen wurde.
Ihren Beweis in Versuchen mit Tiefschläfern zu erbringen, bemühte sich vergeblich
A. de Rochas in seinem Buche: „Die aufeinanderfolgenden Leben,
Dokumente zum Studium dieser Frage".

Einen anderen Weg der Beweisführung für die Seelenwanderungslehre
beschreibt Charles Johnston in seinem Buche: „Erinnerung an frühere Erdenleben
." Er knüpft an die Tatsache an, daß sich manche Menschen erinnern,
schon einmal auf Erden gelebt zu haben und bestimmte Persönlichkeiten gewesen
zu sein. Diese Wiedererinnerung an frühere Erdenleben könne man bewußt
herbeiführen, indem man jeden Tag sein Leben rückwärts durchdenkt, sich
alles dessen wieder zu erinnern bemüht, was man früher durchlebte. So kommt
man schließlich zu der Fähigkeit, sich über die irdische Geburt hinaus an voraufgegangene
Erdenleben zu erinnern.

So ist die Frage der Seelen Wanderung noch immer nicht geklärt. Es wäre
daher zu wünschen, daß unsere Forscher in einwandfreien Versuchen mit Tiefschläfern
und Medien oder in sich selbst jene Frage zu lösen versuchen, damit
die Widersprüche im Okkultismus, mit denen sich jetzt noch jeder in seiner
eigenen Weise abfinden muß, endlich verschwinden und wir zu einer einheitlichen,
widerspruchsfreien Weltanschauung gelangen, die unser ganzen Wissen
und Denken umfaßt. Do.

Vom Büchertisch.



Moderne Rosenkreuzer oder Die Renaissance der Geheimwissenschaften. Ein

okkult-wissenschaftlicher Roman von G. W. Surya. 374 Seiten, br. 18,— Mk.,
geb. 23,— Mk. Verlag von Max Altmann, Leipzig.

In der Form eines philosophischen Romans bietet Surya ein Lehrbuch des


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