Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
14.1920/21
Seite: 257
(PDF, 132 MB)
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— 257 —

Battengreise, deren Haar schon schäbig, das Verhalten stumpfsinnig,
deren Geschlechtstrieb erloschen war, bekamen ein neues Fell, wurden lebhaft
, gegen andere Eattenmännchen angreiferisch, besonders, wenn es sich
um die Verfolgung eines brünstigen Weibchens handelte, — denn dem alten
Veteranen war die männliche Potenz zurückgekehrt. In einem Falle mit
einseitiger Unterbindung kehrte sogar die Zeugungsfähigkeit wieder. Dem
Weibchen mußte ein fremdes Ovarium eingepflanzt werden.

Beim Tiere sagt man: „Eine ganz hübsche Spielerei", — aber nun
beim Menschen?

Vorläufig kam die „Regeneration" aus dem eigenen Körper heraus
nur beim Manne in Frage. Das Verfahren war so wie beim Tierversuche
die Unterbindung der Samenwege. Und was leistete dieser Eingriff? Der
Leser mag selbst beurteilen, ob etwas Wunderbares oder Zweifelhaftes.
Es wäre nicht möglich, das Steinach'sche Werk am alten Menschen zu
charakterisieren, als indem wir hier ein ganzes Beispiel aus seinen Menschenversuchen
vollständig anführen. (Voranschicken wollen wir nur, daß der
Operateur wegen der allerorts gefürchteten „Suggestion" es vermied, dem
Patienten überhaupt etwas von der Unterbindung zu sagen, sondern diese
wurde nur nebenbei dazugeschwindelt, so oft sich bei Operationen in dieser
Leibesgegend Gelegenheit bei alten Herren bot.) Auf Seite 55 des
Steinach'schen Buches („Verjüngung", Berlin 1920) findet sich folgender
Fall verzeichnet;

„Fall II betrifft einen 71jährigen Mann, Leiter eines großen Unternehmens
.

Derselbe wird wegen linksseitigen Hodenabszesses ins Sanatorium gebracht
. Septische Erscheinungen (Schüttelfröste, Temperatur von 40 Grad)
fordern die rasche und radikale Entfernung das Eiterherdes. In Lokalanästhesie
wird der linke Testikel in toto entfernt (10. II, Op. Dr. Lichteiistern).

Gleichzeitig wird am rechten gesunden Hoden (also einseitig) und
zwar auch in Lokalanästhesie die Unterbindung vorgenommen. (Ligatur
des Übergangs vom Nebenhoden in das Vas deferens). Patient ist innerhalb
24 Stunden entfiebert und verläßt nach 3 Wochen das Sanatorium.

Abgesehen von dieser akuten Krankheitsepisode leidet Patient seit
Jahren an ausgesprochenen Alters- u/id Verkalkungserscheinungen, wie
Schwindelanfälle, Atemnot, Herzschwäche, hoher Ermüdbarkeit, Zittern usw.
Seit etwa 8 Jahren ist die Libido fast gänzlich geschwunden.

Innerhalb weniger Monate tritt eine außerordentliche Veränderung
auf, die senilen Zustände schwinden. Das Hochgefühl der Männlichkeit
kehrt zurück. Die Besserung ist nicht vorübergehend, sondern fortschreitend.
Nach etwa 9 Monaten fordert Dr. Lichtenstern den ehemaligen Patienten
auf, streng tatsächlichen Bericht über den Verlauf des Befindens seit der
Operation zu erstatten."

Zentralblatt für Okkultismus. XIV. Jahrgang. 17


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