Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
14.1920/21
Seite: 264
(PDF, 132 MB)
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264 —

Schwingungen innerhalb eines feinen Ätherstoffes, des sogen. Denkstoffes,
welche über die Grenzen des leiblichen Körpers in den Raum hinausschwingen
. Wir können diesen Vorgang experimentell studieren bei der
Gedankenübertragung oder Telepathie. Bei der Wichtigkeit für ein gründliches
Verständnis dieser Dinge werde ich diesem Gegenstande ein besonderes
Kapitel widmen. Wir kehren jetzt zu dem Studium der Wirkungen
der Gedanken zurück und wollen solche auf unseren Körper und dessen
Organe beobachten. Nehmen wir einmal folgenden Fall an: Es befindet
sich jemand bei bestem Wohlsein und gutem Appetit und ist im Begriff,
seine Mahlzeit einzunehmen. Das Essen mundet ihm vortrefflich. Da erhält
er ganz unerwartet ein Telegramm, das ihm eine Nachricht bringt
über den plötzlichen Tod eines Nahestehenden, oder welches irgend eine
andere Hiobspost enthält. Welche Veränderung geht da in dem Empfänger
vor sich? Auf diesen starken seeiischeu Eindruck antwortet der Körper
sofort in fühlbarster Weise. Der Appetit ist geschwunden, der Hals erscheint
wie zugeschnürt. Blässe überzieht das mit Schweiß bedeckte Gesicht
. Je nach der Tiefe der Wirkung einer solchen starken Gemütserschütterung
können mehr oder minder heftige, längere oder kürzere Zeit
anhaltende krankhafte Veränderungen in allen Organen des Körpers auftreten
. Aus dieser Erkenntnis können wir folgenden Lehrsatz ableiten:

Jeder Gedanke, der so stark wird, daß dessen
Inhalt den Menschen für eine Zeit ganz und gar inAnspruch
nimmt, wirkt unmittelbar auf das Befinden des ganzen
Organismus ein.

Voraussetzung ist also, daß, um bei dem vorhin erwähnten Beispiel
zu bleiben, die erhaltene Nachricht einen solchen starken Eindruck auf
den Empfänger macht, daß dessen Vorstellungsleben vollständig von deren
Inhalt ausgefüllt ist.

Hierauf beruht auch die

Lehre von der Suggestion,
welche ich Ihnen nun auseinandersetzen werde. Sie werden wissen, daß
es eine Suggestionstherapie gibt. Verschiedene krankhafte Zustände sind
derselben zugänglich. Die Grundlage dafür ist die, daß das Gedankenleben
des Patienten so stark beeinflußt wird, daß er einen ihm von dem Suggestionstherapeuten
übermittelten Gedanken aufnimmt und durch diesen
für eine Zeit beherrscht wird. Ein Beispiel: Es klagt jemand über heftige
Kopfschmerzen, hält sich für leidend und kommt tatsächlich körperlich
herunter. Er geht nun zum Arzt. Dieser untersucht ihn genau und gibt
dem Patienten die bestimmte Versicherung, daß es sich um kein ernstes
Leiden handelt und daß alle krankhaften Erscheinungen nach Ausführung
einiger hygienischer Maßnahmen verschwinden werden. Der Patient geht
erleichtert nachhause und sein Leiden ist nach einigen Tagen geschwunden.


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