Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
14.1920/21
Seite: 406
(PDF, 132 MB)
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nur ganz selten auf diesem Wege geheilt werden können, so kann dies in
einer Art und Weise bekannt gegeben werden, daß sich die Laienheiler
nicht mehr auf ihre bona fides berufen können. Außerdem muß von ihnen
soviel ärztliche Vorbildung verlangt werden, daß sie die von ihnen nicht
behandelbaren Leiden zu diagnostizieren, insbesondere die infektiösen
Krankheiten schnell zu erkennen und zu beurteilen wissen, wenn der Zustand
ihrer Patienten Anwendung stark wirkender Medikamente oder Beihilfe
eines Chirurgen verlangt.

Jeder Nichtmediziner, der Kranke gegen Entgelt unabhängig von
einem Arzt im wesentlichen psychotherapeutisch, daneben aber vielleicht
auch magnetisch oder nach irgend einem Naturheilverfahren mit nicht
differenten Mitteln und Methoden behandeln will, sollte es nur nach Ablegung
eines Examens dürfen, das ihn etwa zur Führung des Titels
Psychurg oder dergl., den ein anderer nicht führen dürfte, ermächtigt.

Solche, die die Fähigkeiten zur Ausübung der Psychotherapie besitzen
, aber zur Ablegung des Examens nicht in der Lage sind, sollten
nur in Verbindung und unter Kontrolle eines Arztes berufsmäßig gegen
Entgelt Kranke behandeln dürfen.

Nach solcher Regelung dürften wohl die berechtigten steten Angriffe
gegen viele Psychotherapeuten wegen ihrer mangelhaften medizinischen
Bildung aufhören und durch das Zusammenwirken von Arzt und nicht
diplomierten Psychotherapeuten beiderlei Geschlechts oder durch die Tätigkeit
der diplomierten Psychurgen viel Gutes für die Leidenden getan
werden können.

Es scheint zweifelhaft, ob der Arzt selbst im allgemeinen die Psychotherapie
im weiteren Sinne, bei der nicht sein objektives, sondern jedenfalls
sein subjektives Ich (alter ego) auf das subjektive Ich des Patienten
einwirken muß, erfolgreich ausüben kann. Ließe sich das Verfahren mit
Hilfe einer Mittelsperson in ein gewöhnliches hypnotisches umwandeln, so
lägen die Verhältnisse wesentlich günstiger.

Verfasser möchte folgenden Weg andeuten: Der Arzt, speziell der
Internist, könnte einen Helfer, besser wohl eine Helferin haben, die er
leicht durch magnetische Striche in tiefen somnambulen Schlaf versenken
und zunächst für hellsichtiges Diagnostizieren benutzen könnte. Er könnte
dann versuchen, durch diese Mittelsperson auf das Unbewußte des Patienten,
der möglichst passiv, vielleicht durch Fixieren irgend eines Gegenstandes
oder dergl. in leichte Hypnose gebracht sein soll, die Heilsuggestion auszuüben
.

Sollte dieser Weg wenigstens bei einigen Leiden zum Ziele führen,,
was nur der Versuch entscheiden kann, so wäre event. auch der offiziellen
Heilkunde ein weiteres Feld für psychotherapeutische Behandlung eröffnet

Die frommen Heiler meinen, nur durch göttliche Gnade käme die


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