Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
14.1920/21
Seite: 520
(PDF, 132 MB)
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legt werden, obgleich ich dasselbe an 100 Fachleute und Fachzeitschriften
sandte. Ich will nun versuchen, auf Grund einer Kausalkette die Ursachen
der abnormen Intelligenz des Hundes zu beweisen, und greife zurück auf
die den meisten Okkultisten geläufige Tatsache, daß jemand, der einen
energischen Willen und genügend Konzentrationskraft besitzt, einer viele
Meilen entfernt wohnenden Person durch bloße Gedankenschwingungen
kurze Mitteilungen zu machen vermag, wenn sein Gehirn hierauf „abgestimmt
" ist. Dasselbe Gesetz lehrt die Telegraphie ohne Draht. Hier
reagieren die elektrischen Wellen nur auf solche Apparate, welche genau
auf den Absenderapparat abgestimmt sind. Bei Rolf käme vielleicht dieser
Fall in Betracht, indem sein Gehirn ganz mechanisch gezwungen wird,
seine Pfote in Bewegung zu setzen, ähnlich richtiger: analog wie die Tischbeine
in spiritistischen Sitzungen. Im ersteren Falle bedient sich der
Jenseitige des schwachen Willens des Hundes. Bekanntlich pflegt ein
starker Wille über einen schwachen Gewalt zu haben — das lehrt z. B.
der H3rpnotismus. Der Akteur vermag nicht die Pfote des Hundes direkt
in Bewegung zu setzen, sondern führt dies durch seinen Willen, welcher
vom Gehirn des Hundes aus wirkt, aus. Bekanntlich erfolgen alle Muskelbewegungen
der Anne, Beine etc. zufolge eines vom Gehirn ausgehenden
„Befehls". Rolf antwortet durch Klopfen mit der Pfote. 2inal tippen heißt
z. B. „ja". Die verschiedenen Buchstaben haben ihre bestimmte Anzahl
Klopfzeichen. Dies erinnert handgreiflich an die Methode der Geister bei
Spiritist. Sitzungen. Der Hund besitzt scheinbar viel Geduld und Gleichmut,
sowie Ausdauer und Konzentration — daher eignet sich sein Gehirn für
Mitteilungen.

Die Antworten Rolfs lassen deutlich menschliche Logik, Intelligenz,
oft auch Mitleid, Freude und andere menschliche Eigenschaften erkennen.
Wenn also die Leistungen des Rolf genau denen eines normalen Menschen
gleichen, so dürften sie auch von einem Menschen — natürlich von einem
Abgeschiedenen — stammen.

Vielleicht wirkt hier ein Geist, der bei Lebzeiten die Hunde gequält
hat und dies dadurch gut machen will, indem er auf die vortrefflichen
Eigenschaften der Hundenatur aufmerksam macht. Sollten die Manifestationen
eines Tages verschwinden, so wäre dies ein Beweis, daß der
Geist seine Tätigkeit nicht mehr für nötig hält oder er sie aus irgend
welchen arideren Gründen aufgibt.

Äußerst auffallend ist der Dialekt des Rolf. Sollte dieser nicht Ähnlichkeit
haben mit den von der Welt ganz entlegenen Ortschaften oder
dem Deutsch, wie es irgendwo vor vielen hundert Jahren gesprochen
wurde? —

Rolf klopft z. B.: Lib! big bei mir gomm Ion dagl aug dogdr holn

grus lol (Lieb! Pick bei Mutter kommen, lernen, Dackel auch. Doktor


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