Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 5
(PDF, 131 MB)
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tatioii bei der Metallverwandlung vom Samen des Goldes und dergl. sprachen
. Ferner die Spagyriker, die sich ganz besonders an die idealistische
Denkweise der Araber vom lebendigmachenden Geiste anlehnten und
darum auch von einer Seele des Goldes sprachen. Ihre Vorstellung war,
daß in jedem Dinge unserer materiellen Welt ein geistiges Prinzip, eine
feurige Essenz innerhalb einer grobstofflichen Hülle, letztere das
böse Prinzip symbolisierend, vorhanden sei. Überzeugt, daß Edles nur von
Edlem erzeugt werden könne, fußte daher das Bestreben der Spagyriker,
wie man die Anhänger der Scheidekunst genauer bezeichnete, insbesondere
darauf, die feurige Essenz, unsere erste Tinktur, das große Magisterium,
den Stein der Weisen, rein darzustellen. Die ersten Versuche, Gold herzustellen
, reichen weit zurück. WTir wollen uns nicht mit Behauptungen
alchemistiseher Schriftsteller aufhalten, daß schon Myriam, die Schwester
Moses, diese Kunst ausgeübt habe, daß schon bei den Phöniziern solche
Versuche gemacht wurden, daß der biblische Hiob, der Evangelist Johannes,
die Königin Kleopatra die Wissenschaft der Alchemie betrieben haben
sollen. Es wird vielfach Legende sein. Aber jedenfalls weisen die Ur-
Sprünge der Alchemie auf Ägypten, das Land der geheimen Naturlehre,
hin, das Land mit einer so hohen Kultur, daß selbst der Griechen ausgezeichnetste
Geister dorthin pilgerten. Pythagoras z. B. lebte 20 Jahre dort.
Piato 13 Jahre, Demokritos von Abdera 5 Jahre. Als Erfinder der Metallveredlung
rühmt man den großen Theuth, dem bei den Griechen der Gott
Hermes, bei den Kömern Merkurius entsprach. Wir finden also
Fäden gezogen von der Alchemie bis zur Mythologie der klassischen
Völker und können daher«,mit Vielen ganz gut in Hermes personifizierte
Geisteskräfte annehmen. Aber wir brauchen nicht gerade diese allegori-
sierende Auslegung, denn es existiert auch ein historisch beglaubigter
Priester namens Hermon, von welchem die Ägypter viele Bücher besaßen
und der als Hermes Trismegistos in der Literatur aufgeführt wird. Auf
ihn geht der Name hermetische Kunst für Alchemie zurück. Von den
Ägypteri übernahmen die Griechen die ersten Anfangsgründe der Chemie
und führten sie weiter. Sie waren die ersten, welche das Problem der
Metallveredlung hinzufügten. Somit können sie eigentlich als die Urheber
der Alchemie im engeren Sinne bezeichnet werden. Dieses geschah jedoch
nicht vor dem 4. Jahrhundert vor Christus. Sie suchten die Veredlung
nicht in einer ümschaffung des chemischen Charakters, sondern
nur in einer Farbveränderung. Ihr Hauptvertreter ist der schon erwähnte
Demokritos von Abdera, um 400 vor Christus geboren. Die Kömer als
die Erben der griechischen Kultur haben die chemische Wissenschaft nicht
weiter gefördert. Die alchernistische Spekulation lag den praktisch denkenden
Römern nicht. Sie beschränkten sich auf eine praktisch durchgeführte
politische Alchemie, nämlich auf Unterjochung von Völkern, von


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