Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 6
(PDF, 131 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0010
_ 6 -

denen sie dann ihr nötiges Gold bekamen. Das eigentliche Zeitalter
der Alchemie beginnt erst, als die Schüler der Griechen, die Araber, unter
Tharik nach Spanien übersetzten. Mit diesem hochgebildeten Volke begann
ein neues Kulturleben in Europa, wie es die Welt seit der Blütezeit
Roms und Athens nicht wieder gesehen hatte. Wie die Araber in der
Anatomie und Mathematik wTeit über ihre Lehrmeister hinausgegangen
sind, wie sie mit ihren optischen Kenntnissen über die Refraktion der ebenen
Flächen, der Hohlspiegel und Linsen bahnbrechend wurden, dann in der
Entwicklung der Lehre vom Sehen, wie sie Magnetismus schon praktisch
im Kompaß benützten, so zeigen sie gerade auch für die Chemie eine
ganz besondere ilnlage. Ihre chemischen Gründau schaumigen fußten auf
dem schon erwähnten Trimaterialismus also: Die Stoffe setzen sich aus 3
Körpern zusammen, die der Einfachheit wegen mit Merkurius, Sal und
Sulfur bezeichnet wurden. Das Mischungsverhältnis dieser 3 Prinzipien
bedingt der jeweilige Charakter der Körper, Änderungen im Mischungsverhältnis
verwandeln die Art des Körpers. Der erste alehemistische
Schriftsteller ist der Araber Abu-Mussa Dschaferal Sofi, aligemein bekannt
unter dem Namen Geber. Geber lebte in Sevilla und lehrte dort griechischarabische
Philosophie. Nebenbei war er praktischer Chemiker von großen
Verdiensten. Sein chemischer Standpunkt deckt sich ganz mit dem eben
Vorgetragenen. Auch nach ihm waren die Metalle aus Merkurius, Sal
und Sulfur zusammengesetzte Körper. Die Kunst, Gold zu machen, hat
Geber in seinen Schriften gelehrt, wenigstens hat er an die Möglichkeit
einer Metallveredelung entschieden geglaubt. Ob er die Kunst wirklich
besessen hat, ist aus seinen Schriften nicht festzustellen. Er scheint mehr
bestrebt gewesen zu sein, die Möglichkeit derselben darzutun, damit sie
gesucht und erfunden werde. An Geber schließen sich eine Reihe von
Männern an, von denen die einen das Elixier, den Stein der Weisen,
welcher das Metall veredeln sollte, suchten, die anderen die Transmutation
durch Zusammenschmelzen verschiedener Metalle erzielen wollten. Auf
Geber, der im 9. Jahrhundert lebte, folgte sobald kein Althemist von
Namen. Erst 400 Jahre nach Geber findet sich wieder ein Alchemist,
welcher ob seiner Gelehrsamkeit die Aufmerksamkeit der Welt auf sich
zog. Es war unser berühmter Schwabe aus Lauingen Albrecht von Boilstädt
, genannt Albertus Magnus, 1193 geboren, der gefeierte Klostergeistliche
in Köln, der verehrte, geachtete Rischof von Regensburg. Viele
halten ihn für einen Besitzer des Steins der Weisen. In seiner Geschichte der
Metalle und Mineralien sagte er im Buche 3. Kap. 1: „Was die Verwandlung
eines Metalies in das andere betrifft, so läßt sich physisch nicht bestimmt
darüber urteilen. Das ist Sache der Alchemie und zwar der Haupt-
gegenständ derselben, aber eine ausgemachte Sache, wreil man aus den
eigentümlichen Merkmalen jedes einzelnen Metalles leicht und unzweifeL


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0010