Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 12
(PDF, 131 MB)
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daß die viel verspotteten und doch nie aussterbenden „abergläubischen"
Anschauungen begründet sind und daß zum mindesten „etwas dahinter ist".

Um aber noch einen besonderen Anreiz und zugleich eine vielleicht
nicht unerwünschte Anleitung zum Beobachten zu geben und den Blick
für die einschlägigen Dinge und Vorkommnisse zu schärfen, will ich auf
6in paar Beispiele hinweisen, die zugleich insofern besonders lehrreich
sind, als sie über den Kreis der üblichen, allgemein bekannten Omina oder
symbolisch vorbedeutenden Geschehnisse hinausführen und lehren, daß es
auch neben den allgemein gültigen Vorzeichen individuelle gibt; ein Umstand
, der dem aufmerksamen Beobachter seine Forschung nicht etwa erschwert
, sondern gerade erleichtert und in dem Umfange der Erfahrungen
fördert.

Die angedeuteten Beispiele entnehme ich dem für jeden Okkultisten
hochbedeutsamen, in mehr als der hier angezogenen Beziehung sehr
lehrreichen Buche des bekannten Nervenarztes Dr. Georg Lomer „Die
Welt der Wahrträume".1)

Das 2. Kapitel dieser Schrift behandelt „ein Schicksal in Träumen".
Di. Lomer scheut sich aber nicht, neben der nun allgemach Mode werdenden
geheimwissenschaftlichen Auswertung des Traumlebens seltsame
symbolische Erlebnisse aas der Wirklichkeit des Alltagslebens als bedeutsam
für das Verständnis des menschlichen Schicksals zu erwähnen und
ausdrücklich als wichtige Glieder in der Kette der Ereignisse zu betonen.

Es handelt sich dabei um das Leben und Schicksal eines mit Dr.
Lomer eng befreundeten Arztes, also im Subjekt wie im Objekt der hier zu
dem fraglichen Problem gehörigen Beobachtungen um Männer der Wissenschaft
, in deren Studien gang eine Bewältigung der exakten Forschungsgebiete
der Naturwissenschaft notwendig ist. Das Zeugnis dieser Männer
darf also wohl als gewichtig gelten und ich stehe nicht davon ab, es für
den Zweck dieses Aufsatzes als besonders geeignet ähnlichen Ereignissen
vorzuziehen.

Ich beschränke mich in der Wiedergabe der Tatsachen auf das Notwendigste
und empfehle, die ausführliche Darstellung in Dr. Lomers Buche
nachzulesen.

Dr. Lomer fahrt uns in eine thüringische Irrenanstalt, der
Sanitätsrat Dr. B. als Direktor vorstand, aber nicht als ein gewissenhafter,
gerechter und ehrenfester Vorgesetzter, vielmehr begünstigte er die unerträglichsten
Mißstände, sodaß auf die Dauer kein rechtlich charaktervoller
Mitarbeiter mit ihm auskommen konnte. Es überraschte darum niemanden
in der Umgegend, daß ein Dr. C. plötzlich nachts den Tod in dem See
fand, woran die Anstalt lau*. Der größere Teil der Bevölkerung war sich
darin einig, daß Dr. C. das Opfer eines Racheaktes geworden sei.

l) Im Verlage Max Altmann, Leipzig, erschienen. Preis Mk. 5,50.


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