Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 26
(PDF, 131 MB)
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Do ran ist das Helfkraut gegen schmerzhafte Blutungen und zur Erleichterung
des Abstoßens der Nachgeburt.

In alten Zeiten hielt man Dosten und Doran für ein Sicherungsmittel
bei Kindbetterinnen, gegen den bösen Blick und gegen die bösen Alben
oder den Nix.

Man findet die Dosten, die zur Familie des Majoran zählen, in Nordafrika
wild wachsend, während sie bei uns in Küchengärten gut und üppig
gedeihen. Wer in die Dosten fällt, dem tut kein Elf oder Nix etwas zu
Leide. Wenn eine Frau ein Kräutchen davon heimlich bei sich trägt, hat
sie mit leichten Entbindungen zu rechnen.

Aus Gefahr und Not führt das Kraut Dorant, eine Anthirriumart, auch
Andorn genannt. Es wächst wild in der ganzen nördlichen Zone, besonders
in der Mark Brandenburg.

Noch heute rindet man in Viehställen Sträußchen von Dorant aufgehängt
, um Ziegen und Kühe vor Behexung zu schützen. Viele nennen
auch das Kraut Orant.

Erst im vorigen Sommer trafen wir in abendlicher Stunde auf dem
Friedhof eine Arbeitsfrau, als brav und ehrlich bekannt, die auf unsere
Frage, was sie suche, zur Antwort gab: Nu Thost und Dorre, das is gut
für das Vieh, das wird dann nicht berufen, und kleine Kinder zahnen
leichter, wenn man ihnen ein Sträußel Thost und Dorre um den Hals hängt!"

Es erhalten sich derlei Aberglauben, oder sagen wir besser: geheime
Sympathiemittel, noch überall im Volke.

Dosten soll auch den Zorn dämpfen, wenn ein Jähzorniger ein Zweitflein
davon auf der Herzgrube trägt.

Hebammen, sogar ganz aufgeklärte und moderne, mit allen Mitteln
der neuzeitlichen Hygiene vertraut, scheuen sich nicht zu bekennen, daß
sie gern den braunen Porst der Heide, eben das Wunderkraut Origanum,
bei sich tragen, wenn eine besonders schwere Entbindung bevorsteht.

Viele belächeln diese Hilfsmittel, doch sollte man ihnen lieber auf
den Grund gehn und sehen, ob ihre Wirkungen nicht doch heilsam und in
den entsprechenden Fällen wirkungsvoll sind.

Es wird auch hier viel Hokuspokus mit unterlaufen, mit Sprüchen
und Segnungen, aber die ursprüngliche heilsame Wirkung ist doch wohl
anzunehmen, da sich der Glaube daran durch so viele Jahrhunderte er-
halten hat.

3. Der Beifuß.

Es ist eigenartig, in wrie verschiedener Weise manche Pflanzen sich
der Liebe und des Vertrauens der Menschheit erfreuen!

Es gibt ganz verständige ältere Männer, die an einer Beifußstaude
nie vorübergehen, ohne ein Stengelchen abzuknipsen und in den Mund zu


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