Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 36
(PDF, 131 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0040
- 36 —

in dem sich kar kein Ofen befand, und mich nicht von ihrem Schoß zw
lassen. Da kam eine befreundete Frau zu Besuch. Meine Mutter konnte
mir nicht mehr ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Ich fing an, mich
zu langweilen, glitt von ihrem Schoß und lief ins Nebenzimmer, in dessen
Ofen ein lebhaftes Feuer brannte.

Sofort stand sie auf, um dem Kindermädchen zu läuten, doch im
selben Augenblick fragte die Frau nach meinem in der Marine-Akademie
befindlichen Bruder.

Ein Aufenthalt von einer halben Minute nur, aber er wurde verhängnisvoll
. Ehe sie noch antworten konnte, ertönte aus dem Nebenzimmer
jener furchtbare Schrei, den sie auch im Traum gehört hatte.

Ich stand vor dem Ofen und hatte die Hand an die glühende Ofentür
gelegt! —

Ein Jahr später kam ihre tote Mutter im Traum zu ihr und sagte:
„Gib acht auf • dein Kind und U& es nicht von dir!'

Meine Mutter hatte den besten Willen, dieser Warnung zu gehorchen,
aber ich war ein lebhaftes Kind, welches fortwährend beschäftigt werden
wollte, und mein Vater brauchte ihre Pflege, denn er war augenkrank.

Wieder entglitt ich ihrer Aufsicht und wieder wollte sie mich suchen.

Da brachte mich das Kindermädchen ihr entgegen, — bewußtlos, mit
einer klaffenden Wunde an der Stirn

Ich war auf den Hausflur gelaufen, dort hatte mich das Kindermädchen
auf den Arm genommen und war mit mir vors Haus gegangen, um
nach dem Liebhaber zu spähen. War ich zu lebhaft gewesen oder hatte
ihr Arm mich nicht fest genug gehalten? Wer weiß es?! — Ich fiel auf
die steinerne Stiege und trug ein Wunde davon, welche die Gehirnschale
bloßlegte. Drei Tage schwebte ich zwischen Leben und Tod. —

Ein anderesmai wollte meine Mutter eine Reise nach Prag machen.
Ihr verstorbener Vater warnte sie im Traum: „Fahre nicht; es wird dir
Unheil bringen!"

Meine Mutter reiste trotz der Warnung, denn es war schon alles
festgesetzt, und mein Vater, der nicht an Träume glaubte, wäre über ihr
plötzliches Daheiuibleiben unwillig geworden.

Die Reise verlief angenehm und sie kam ohne Unfall nach Prag.

Am andern Morgen war sie im Begriff, das Hotel zu verlassen und
ging rasch die Stiege hinab. Sie hatte es eilig und "bemerkte uicht, daß
auf der Stiege ausgespuckt worden war. Die Loke war ein schwerer Sturz,
der ihr eine Erschütterung des Rückenmarks eintrug.

Von dieser Stunde an wurde meine Mutter nie mehr durch einen
Traum, gewarnt, sondern erhielt nur noch die Ankündigung des bevorstehenden
Unglückes.

Die Träume meiner Mutter, die ich bis jetzt erzählt habe, sind ver-


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