Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 39
(PDF, 131 MB)
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sie dem Tode nahe. Der Arzt gab sie verloren und wir telegraphierten
an meine Brüder, Der älteste war auf hoher See, der dritte und vierte
konnten aus anderen Gründen nicht kommen, nur der zweite eilte aus
weiter Entfernung, mitten im Winter, herbei, um sie noch einmal zu sehen.

Meine Mutter lag anscheinend schon im Sterben, als das Telegramm
meines Bruders ankam, in dem er sein Kommen für den nächsten Tag ankündigte
. War es die Freude, ihren Lieblingssohn zu sehen, welche die
fliehende Seele zurückhielt? Der bereits aussetzende Puls wurde wieder
fühlbar, der Wunsch nach dem Leben wieder wach. WTohl begrüßte sie
am anderen Morgen meinen Bruder mit den ernsten Worten: „Mein Sohn,
so müssen wir uns wiedersehen!" Aber die Macht der Krankheit war vorbei
, meine Mutter dem Leben wiedergeschenkt.

Dies ist nur ein Teil der Wahrträume in unserer Familie, aber ich
glaube, jeder, der diese Zeilen liest, wird es begreiflich linden, daß ich
nicht alle Träume für Schäume halte.

Äugen.

Augen, müde des Sehens, müde der Tränen,

Müde vergeblichen Höffens, müde von ziellosem Sehnen;

Augen, die alles geschaut, Augen, die alles verstanden :

Not und Verzweiflung und Angst in der Erde lechzenden Landen ;

Augen, so kalt und so leer wie die Wünsche des eigenen Lebens,

Augen, die trotzdem noch suchen und immer suchen vergebens;

Augen, halb schon gebrochen, glanzlos gerichtet in Fernen

Voll unerlangbaren Glücks, voll unerreichbaren Sternen —

Augen des Kindes noch immer, doch Augen ohne Vertrauen,

Ohne Liebe und Haß Augen, müde vom Schauen,

Müde, müde, wie keine ... zu müde selbst, um noch zu weinen,

Sah ich heute — im Spiegel. Es waren die meinen.

John Henry Mackay.





Okkultistische Umschau.









Der blutende Christus von Langres. Dem „Intransigeant" vom 24. April
1921 entnehme ich folgende Notiz: „Einige Kilometer von Carcassonne (in Südfrankreich
), zu Langres, in dem Kantonalhauptort von Aude, hat eine wunderbare
Erscheinung großes Aufsehen bei der Bevölkerung erregt. In der alten
Kirche befindet sich ein Christus, der blutige Tränen weint. Die ersten Tränen
wurden am Palmsonntag während des Hochamtes bemerkt. Seither hat die
wunderbare Erscheinung sich in unregelmäßigen Zwischenräumen wiederholt.
Aus dem Winkel des rechten Auges quillt langsam eine rote Flüssigkeit hervor,
welche alsdann gerinnt als ob es Blut wäre. Die kirchliche Behörde beobachtet
eine begreifliche Zurückhaltung und sucht die sonderbare Geschichte möglichst
zu verschweigen. Ich erfuhr den Vorfall von einem dort ansässigen Verwaltungsbeamten
." E. Hentges.


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