Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 40
(PDF, 131 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Von den magischen Beziehungen von Seele zu Seele. Ich lernte ein
Mädchen kennen, welches, wie es mir sagte, jahrelang ein Freundschaftsverhältnis
mit einem Geschäftsmann hatte. Zu einer Indiskretion wollte ich das
Mädchen nicht zwingen, so nahm ich zur Telepathie meine Zuflucht; umsomehr.
als ich nach den Erzählungen vermutete, einen Menschen vor mir zu haben,
der das Mädchen mit verschiedenen Machenschaften betrüge.

Ich konzentrierte nun meine Gedanken auf den Unbekannten; morgens
und abends. Nach ca. 3 Monaten hatte ich einen Wahrtraum. Ich sah jenen
Mann, den ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte, dessen Namen ich
nicht wußte, vor mir stehen. Nach einigen Wochen ging ich gegen Abend nach-
hause, da bemerkte ich in einer belebten Straße plötzlich ein Gesicht, das mir
bekannt vorkam. Ich sah näher hin, und wirklich war es der Mann, den ich
kennen lernen wollte. Aus seinen Gesichtszügen erkannte ich ganz genau sein
Seelenleben. Nun wollte ich auch seine Frau kennen lernen. Ich konzentrierte
mich wieder, diesmal nicht so lange, und sie sah ich auch im Wahrtraum.
Einige Tage darauf, als ich mittags durch die Straße ging, trat die Frau mit
dem Manne aus ihrem Geschäfte, als ich vorbeiging.

Nun möchte ich noch einen Fall aus früherer Zeit mitteilen: Vor etwa 14
Jahren lernte ich durch Briefwechsel ein Mädchen kennen, was zu einer Brieffreundschaft
führte, ohne uns persönlich kennen zu lernen. Ich mag nun unbewußt
mich kcnzentriert haben, eines Nachts hatte ich einen Wahrtraum und
sah bei hellem Lichte eine Mädchengestalt an der Tür stehen. Einige Zeit
darauf trafen wir uns und sofort erkannte ich in dem Mädchen das Traumgebilde
. Wenu ich morgens nach der Kaserne ging, sah ich immer ein junges
Mädchen, das ins Geschäft ging. Ich konzentrierte nun abends und morgens
meine Gedanken auf dasselbe. Am 4. Jan. war ich auf der Bibliothek und
arbeitete dort im Lesesaal, als neben mir ebenfalls ein junges Mädchen saß.
Abends nun konzentrierte ich meine Gedanken auf das früher gekannte Mädchen.
Nach einem traumlosen Schlafe wollte ich am Morgen meine Konzentration
beginnen, als auch plötzlich das Mädchen aus der Bibliothek in meine Gedanken
eindrang, ohne daß ich an dasselbe dachte, und das andere Traumbild verblaßte.

Welche Kraft spielt hier mit? Woher kommt plötzlich ein neues Bild,
wenn sich der Gedanke nicht damit befaßt, und läßt das alte Bild nicht mehr
aufkommen ? Seit dem Tage kann ich mich nicht mehr auf das alte Bild
konzentrieren, immer drängt sich das neue dazwischen. L. Schmatterer.

Weil die magischen Beziehungen der Seele des Verfassers zu dem Mädchen
aus der Bibliothek stärker sind als zu dem anderen Mädchen. Do.

Vom Sehen im Kristallglas. Im November 1918 sah ich folgendes Bild:
Der deutsche Michel lag erschlagen am Boden, hier und da zuckte noch ein
Bein oder Arm. Hernach erschien eine dralle Mädchengestalt mit rotem Haar,
rosa Kleid, an der Brust einen Einsatz von wrelßem Stoff mit blauen Sternen.
Im Hintergrunde steigt ein kleines Wölkchen auf. Die Frau wird dabei immer
dünner, die Wolke setzt sich ihr auf den Kopf und die Gestalt steht da ganz
elend mit nassen, herabhängenden Haarsträhnen. Die Wolke wird größer und
ganz dunkel, in ihr verschwindet die Gestalt vollständig. Seitwärts stand ein
Mann und sah ruhig der ganzen Sache zu, eine lange, magere Gestalt. Dann
verschwand alles und eine dürre, steinige Gegend sah ich, in der ein großer
Hund saß, eine Art Wolfshund, der nimmer wich. Leider verfiel ich in einen
kurzen Schlaf, der mich merkwürdig stärkte. Andern Tags über diese Vision
nachsinnend, traf ich eine Dame, die im Gespräch tiefbekümmert äußerte: Sie


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