Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 78
(PDF, 131 MB)
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Mimische Kennzeichen: Die Gesamthaltung ist plump und schwerfällig,
"Muskeln und Haut sind weich (schwammig), schlaff und ohne Spannung,
die Sprechweise ruhig, ausdruckslos, langsam, die Stirn ausdruckslos, der
Blick träge, schläfrig, matt.

Geht das phlegmatische Temperament — gesteigert — in einen dauernden
pathologischen Gemütszustand über, so entsteht Apathie.

Die Stärke eines Temperamentes ist abhängig von der individuellen
Reizbarkeit, die Sensitivität von der Konstitution und dem allgemeinen
Gesundheitszustände des Menschen.

Der unfertige, unselbständige Mensch, dem es an Selbstbewußtsein
mangelt, läßt sich von äußeren Einflüssen bewegen und wird zum Spielball
der ihn umgebenden Suggestionen. Fremde Impulse bestimmen „sein"
Denken und machen ihn zum negativen Stimmungsmenschen. Der indifferente
, unselbständige Charakter wird von Stimmungen zeitweise völlig
beherrscht. Ein Temperament, das seinem Werden Tempo und Richtung
gibt, besitzt ein solcher Ilalbmensch nicht.

Das willensstarke, selbständig denkende Individuum hat Temperament,
das allerdings seinen Charaktereigenschaften, wie gesagt, eine entsprechende
Färbung gibt.

Das Temperament ist veränderlich, seine Umbildung ist
vom Willen abhängig.

Das Naturell ist — wie die Rasse — angeboren. Es ist die Eigenart
, der Konstitutionstyp des Menschen. Das Natureil ist das natürliche
Fundament, auf dem sich durch Anpassung (Gewöhnung) und Erziehung
der Charakter des Menschen entwickelt.

Die Entstehung des Naturells läßt sich bei Menschen jeder Rasse,
ebenso bei allen mehrzelligen Lebewesen, anatomisch verfolgen.

Kurze Zeit nach der Befruchtung entwickelt sich die sogenannte
embryonale Keimblase. Die Embryologie lehrt, daß diese Keimblase im
ersten Stadium der Entwicklung zwei Keimblätter — ein äußeres und ein
s Keimblatt — erkennen läßt.

Aus dem inneren (unteren) Keimblatt entstehen die Ernährungsorgane
des Körpers: das Verdauuugs-, Darm- und Drüsensystem.

Aus dem äußeren (oberen) Keimblatt entwickeln sich die Empfindungsorgane
: das Nervensystem, Gehirn und Rückenmark, die Haut und das Haar.

Aus einem dritten Keimblatt, das zwischen dem äußeren und dem
inneren Keimblatt eingekapselt liegt, bilden sich die Bewegungsorgane: das
Knochen- und Muskelsystem des Körpers.

Begünstigen nun irgendwelche vorgeburtlichen Einflüsse das Werden
und Wachsen eines der drei Keimblätter ganz besonders, sodaß die anderen
beiden Blätter in der Entwicklung zurückbleiben, so muß naturgemäß jedes


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