Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 100
(PDF, 131 MB)
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so erfolgt auf diese Berührung das Brandmal. Oder wenn der Hypnotiseur
einer hypnotisierten Person eine Briefmarke auf den Arm
klebt unter der Suggestion, daß es blasenziehendes Pflaster ist, so sehen
wir nach einigen Stunden unter der Briefmarke die Blase. Ich erinnere
Sie ferner an die Stigmatisation der Asketen, an die Kunststücke der Fakire
in der Ekstase, an die rätselhaften Phänomene bei Hysterischen, die
Professor Schleich in seiner lesenswerten Studie „Gedankenmacht und
Hysterie" bis zum Schlüsse einer Formenbildung aus der Idee drängten.
Dies alles läßt uns deutlich die Einwirkung der Gedanken auf den Körper,
die Abhängigkeit der Materie vom Psychischen erkennen.

Nun aber wollen wir uns wieder daran erinnern, daß Materie nichts
anderes ist als Bewegung, Zurückgehen auf den feinstofflichen Äther.
Auf diesen bewegten, kraftbeladenen Äther wirkt, wie wir soeben gehört
haben, der Gedanke des Menschen ein. Da nun nach Robert Mayer
nur zwei materielle Substanzen in Wechselbeziehung treten können und niemals
eine Substanz und eine Tätigkeit, so folgt daraus, daß der Gedanke
auch ein bewegtes Etwas ist, das einer ähnlichen feinstofflichen Welt zugehört
wie das die Materie aufbauende Elektron,

Was hier als Ergebnis einer theoretischen Überlegung angesprochen
wird, bestätigen praktisch Hellseher. Unsere Gedanken, sagen sie, seien
Schwingungen jener feinstofflichen Welt, die wir mit unseren fünf Sinnen
nicht sehen können, aber die deshalb trotzdem existiert.

Warum auch nicht? frage ich. Warum sollte der Aether nicht auch
in höheren Oktaven schwingen können und die dadurch unendlich feiner
abgestufte, aber deshalb nicht minder substanzielle Materie für uns unsichtbar
machen?

Wie könnten durch Apparate, welche die Schwingungen verlangsamen,
solche unsichtbare Strahlen sichtbar gemacht werden, wie könnten Menschen,
gewöhnliche Menschen wie wir, solches Hellsehen bekunden? Wie konnte
ein Marconi drathlose Depeschen photographiereu, ja wie konnte es möglich
sein, daß bereits besondere Gedankenformen auf lichtempfindlichen
Platten durch Photographie festgestellt werden können?

Übrigens, so gut bei einem Traum ein Träumender sein muß und bei
einer Täuschung ein Getäuschter und bei einem Zweifel ein Zweifler, so
muß, da täuschen und zweifeln denken heißt, bei einem Gedanken auch
ein geistiges Prinzip sein, das denkt,

Der Gedanke ist also auch so betrachtet ein Objekt, etwas Gewordenes
und deckt sich so mit dem Begriffe, den wir über den Stoff gewonnen
haben.

Mit der Annahme, daß Gedanken auch Schwingungsformen der fein-
stofflichen Welt sind, stellt sich aber auch der Schluß ein, daß der Wille
dann nichts anderes ist als die Intensität der Schwingung.


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