Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 101
(PDF, 131 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0105
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Ja der Wille gibt erst dem Gedanken seine Auswirkungsfähigkeit und
gibt dem Menschen die Möglichkeit, seine Gedanken beherrschen zu können.
Ein Gedanke ohne Wille hat keine Wirkung. Wille steht zum Gedanken
wie Kraft zum Stoff. Mit anderen Worten: Was Kraft und Stoff im Physischen
ist, dies ist Wille und Gedanke im Psychischen.

Wir haben aber gehört, daß die Adepten zu Kraft und Stoff noch
den Geist beigesellten. Wir haben ferner gesehen, daß in unserem Beispiel
des Hausbaues das Geistige das Primäre war. Lassen Sie mich daher
noch weiter fortfahren und fragen, nachdem wir den Stoff in uns definiert
haben als bewegten Äther, was ist Kraft? Die Antwort wird immer
schwieriger, denn eine Kraft ist an sich nicht wahrnehmbar, sie ist nur aus
den Widerständen zu schließen, die ein Körper einer Einwirkung von
außen entgegensetzt. Aber dies können wir bestimmt sagen, daß die Kraft
um einen Grad transzendenter ist als die Tatsache der Materie, des Stoffes.
Die Kraft ist unstofflich. In der Kraft selbst liegt aber noch nicht das
Gesetzmäßige ihres Wirkens. In der Kraft allein liegt es nicht, warum
sich die Atome zum Aufbau eines Körpers gerade so und nicht anders
ordnen» warum hier z. B. ein Kristall entsteht und dort eine Flüssigkeit.
Die Kraft an sich würde sich blind auswirken. Zur zielbewußten Auswirkung
braucht sie eine Direktion, und diese erhält sie vom Geiste, und
da die Auswirkung der Kraft uns ob ihrer Zweckmäßigkeit in Erstaunen
setzt, so sprechen wir von einem intelligenten Geiste, kurz vom göttlichen
Geiste Er allein ist das Belebende, denn nur durch ihn wird die Kraft
und durch sie wieder der Stoff in zielbewußte Bewegung versetzt. „Et
in spiritum sanctum vivific^ntem", „und an einen hl. Geist, den lebendig-
machenden", heißt es im „Credo!"

Nun muß ich aber noch betonen, daß es nur einen Stoff, eine Kraft
und einen Geist gibt.

Der Einblick, den uns die Wissenschaft in die Atome tun ließ, zeigt
uns Elektronen und elektrische Kraftfelder. Das Elektron ist, wie wir gegehört
haben, eine Verbindung von Stoff und Kraft, bewegtem Äther beladen
mit Elektrizität.

Die Verschiedellartigkeit der Elemente hängt nur von der Anzahl
von solchen Elektronen im Atome ab. Daher sind sämtliche Elemente aus
einem Stoff, und weil die Materie sich wieder aus den Elementen zusammensetzt
, so ist auch die Materie um uns aus einem Stoff.

Wir sehen im Atom auch nur eine Kraft, die Elektrizität, und wiederum
konstatiert die Wissenschaft, daß chemische Anziehungskraft, Magnetismus,
Wärme und selbst Licht unbezweifelbar elektrische Erscheinungen sind.
Damit sind aber alle physischen Kräfte zurückgeführt auf eine Kraft und
es müssen daher auch die physischen Kräfte wie Nervenkraft, Lebenskraft
als Kräfte unserer Welt die gleiche Kraft sein.


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