Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 103
(PDF, 131 MB)
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auf geschmolzenes Metall einwandfrei erhalten wurden. Aber es fällt beim
Studium der Geschichte der Alchemie auf, daß die wahren Adepten als
eine der ersten Bedingungen zum Gelingen einer Projektion nicht chemische
Arbeit betonen, sondern gewisse geistige Einflüsse geltend machen.
Aber ist es trotzdem berechtigt, Transmutationen von okkulten Kräften
allein abhängig zu machen?

Wie wir aus den Atomstudien wissen, hängt die Überführung eines
Elements in ein anderes nicht von chemischen Reaktionen allein ab, weil
solche nur an der Oberfläche der Atome zwischen den negativen Elektronen
stattfinden und weil die Änderung eines Elementes in ein anderes eine Änderung
in der Kernladung des Atoms verlangt. Wir brauchen also eine
tiefer wirkende Kraft, als es die in der chemischen Eeaktion sich bekundende
chemische Kraft ist. Bei den Transmutationen, die mittelst Aufwerfen
eines Präparats auf geschmolzenes Metall erreicht wurden, müssen
wir wohl die das Gefüge der Körper bis auf die Atome auflockernde und
zerreißende Wärme oder seine Eesultante aus der Kraft der Wärme und
der spezifischen, im Präparat liegenden chemischen Kraft annehmen.

Anders verhält es sich, wenn wir dem Adepten okkulte Kräfte zuschreiben
. Wieder wird man fragen, mit welchem Rechte denn? Nun,
mit einem sehr wohlbegründeten Rechte! Bei einer Transmutation handelt
es sich um eine Änderung der elektrischen Kernladung im + Kern und
um eine Änderung in der Zahl der — Elektronen in einem atomistischen
Planetarium. Dazu ist eine Kraft notwendig,.

Diese Kraft ist auf Erden. Der radioaktive Zerfall von Elementen
in der Natur beweist §ie, auch die künstliche Sprengung der Atomkerne
durch Rutherford beweisen sie. Aber diese Kraft ist nicht bloß in der leblosen
Natur festzustellen, sondern auch in der belebten Welt, denn wenn
ein edles Reis auf einen wilden Stamm gepropft wird und dieser dann
Borsdorf er, nicht Holzäpfel trägt, Aprikosen, nicht Pflaumen, so ist hier meines
Erachtens die gleiche Kraft tätig.

Warum, frage ich nun weiter, sollte eine solche Kraft, die nichts
Übersinnliches ist, sondern an unsere Materie gebunden ist, nicht auch im
Menschen sein, dessen Körper sich ja aus dieser Materie aufbaut? Und
da dieses nicht zu bestreiten ist, warum, frage ich weiter, sollte es denn
nicht Menschen geben und gegeben haben, bei denen diese Kraft deutlicher
und intensiver zur Auswirkung gelangt als bei den übrigen Menschen? Es
liegt hier nichts anderes vor, als was andere okkulte Phänomene feststellen,
nämlich daß einzelne Menschen besondere Anlagen zeigen. Aber wir können
noch eine weitere Beobachtung dabei machen.

Wenn z. B. ein Mensch bei telekinetischen Versuchen mit seiner Willenskraft
für Hellseher sichtbare, für gewöhnliche Sterbliche unsichtbare, aber
greifbare Fäden, balkenähnliche Portsätze aus seinen Schultern, seinen


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